Haushaltskrise, Investitionsstau und schwache Konjunktur: Die Zeiten sind für Betriebe und ihre Personalverantwortlichen nicht gerade einfach. Dies schlägt sich auch in der Einschätzung der Arbeit der aktuellen Bundesregierung nieder. Denn in der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2023 wurden mehr als 600 Personalleiter deutscher Unternehmen gebeten, die Wirtschaftspolitik der Ampelkoalition in Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) zu bewerten – die Mehrheit (31 %) vergab dabei die Note 5 (mangelhaft). Jeweils etwa ein Viertel vergaben die Noten 4 (ausreichend) und 6 (ungenügend). Keiner der Befragten vergab die Note 1 und nur 3 % bescheinigten der Ampel mit der Note 2 eine gute Wirtschaftspolitik. Der Notendurchschnitt für die deutsche Wirtschaftspolitik läge bei 4,5 – also gerade noch „ausreichend“. 

Fachkräftemangel und Bürokratie sind die größten Baustellen

Der überwiegenden Mehrheit (87 %) der Befragten macht der Fachkräftemangel wirtschaftlich am meisten zu schaffen. Auch bürokratische bzw. gesetzliche Hürden, steigende Energie- und Standortkosten sowie eine schwache Konjunktur stellen für rund drei Viertel der befragten Unternehmen eine aktuelle Herausforderung dar. Dringenden Handlungsbedarf sehen die Personalverantwortlichen vor allem bei der Vereinfachung und Entbürokratisierung von Geschäftsprozessen und Genehmigungsverfahren – hier muss die Regierung ihrer Meinung nach die meiste Nacharbeit leisten.

Randstad Infografik „Bewertung der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung in Schulnoten”
Randstad Infografik „Bewertung der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung in Schulnoten”

Handlungsbedarf in der Digitalisierung wird unterschätzt

Überraschend ist, dass bei der Einschätzung der Dringlichkeit unter den befragten Personalern die Förderung und Verbesserung der digitalen Infrastruktur eher hinten rangieren. „Unternehmen und Personaler sollten das Potenzial der Digitalisierung nicht unterschätzen“, erklärt Susanne Wißfeld, Geschäftsführerin Business Innovations & Concepts bei Randstad Deutschland. „Digitalisierung ist die Voraussetzung für effizientes Arbeiten und mehr Flexibilität – Themen, die gerade in Zeiten des Fachkräftemangels an Bedeutung gewinnen. Eine gut funktionierende digitale Infrastruktur ist längst kein optionaler Luxus mehr, sondern die Basis, um als Unternehmen zukunftsfähig zu sein. Dass wir hier in Deutschland deutlichen Nachholbedarf haben, zeigt sich auch im Recruiting von qualifizierten Fachkräften, die wir dringend brauchen“, so Susanne Wißfeld.

 

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt mehr als 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die bisherigen Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen finden Sie auf unserer Webseite. Jetzt Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen ansehen.

Zur Person
Susanne Wißfeld
Susanne Wißfeld

Susanne Wißfeld

Geschäftsführerin Business Innovations & Concepts bei Randstad Deutschland

Susanne Wißfeld sammelte nach dem Abschluss ihres Biologiestudiums Vertriebserfahrung im pharmazeutischen Außendienst. Ihre Laufbahn bei Randstad begann sie 1999 als Vertriebsdisponentin in Köln. Ab 2005 verantwortete sie als Distriktmanagerin den Distrikt Rhein-Mitte, bevor sie ab 2008 als Regionaldirektorin für die Regionen Mitte und Nord-West zuständig war. Seit 2011 ist Susanne Wißfeld Teil der Geschäftsführung von Randstad Deutschland, zuletzt für die Business Area South West. Im September 2022 übernahm sie den Bereich Business Innovations & Concepts und verantwortet in dieser Funktion die Entwicklung und das Vorantreiben von Innovationen für den deutschen Markt sowie die Umsetzung zentraler Konzepte.