Von Prof. Dr. Martin Korte
Was passiert eigentlich im Gehirn, wenn wir lernen – und kann man das Wissen über neuronale Mechanismen für das Lernen nutzbar machen?
Ganz generell gilt, dass beim Lernen Informationen in Netzwerk-Eigenschaften von neuronalen Schaltkreisen abgelegt werden, indem sich die Struktur und die Funktion der Kontaktstellen (Synapsen) zwischen Neuronen verändert.
Lernen funktioniert durch Wiederholung
Erlebnisse, Fakten oder Routinen werden im Gehirn durch eine synchrone Aktivierung spezifischer Gruppen von Nervenzellen verankert. So entsteht eine Art Datennetz durch die Nervenzellen – jede einzelne Nervenzelle steht mit bis zu 10.000 anderen in einem ständigen Informationsaustausch! Je häufiger dies nun geschieht, desto fester und stabiler werden die synaptischen Verbindungen innerhalb dieses Netzwerkes. Daher gehört zum Lernen auch Üben, Üben, Üben.
Bekanntes wird mit Neuem verknüpft
Wie bringt unser Gehirn diese Gedächtnisleistungen zustande? Warum lernen wir am besten durch Wiederholungen und durch Assoziationen? Neues lernt man am einfachsten, wenn man es mit bekannten Fakten oder Ereignissen verknüpft. Wer Menschen etwas erklären will, muss sie entsprechend da abholen, wo ihre Welt endet. An ihren Erfahrungen, Erlebnissen, Beobachtungen und Wahrnehmungen muss das neu zu Lernende ansetzen.
Der Artikel "Prof. Dr. Martin Korte, Lernforscher" von Prof. Dr. Martin Korte ist in voller Länge im Whitepaper “Lernen lernen” erschienen. Hier geht’s zum kostenfreien PDF-Download.