Was ist ein Anwendungsberater?

Anwendungsberater entwickeln Softwarelösungen, die auf die Bedürfnisse eines Unternehmens abgestimmt sind. Sie beraten darüber hinaus Kunden zu existierenden Programmen und Softwareprodukten, die im Unternehmen einen Mehrwert erzeugen würden. Um diese Beurteilung treffen zu können, analysieren Anwendungsberater zunächst mit ihren Kunden die Bedarfe und erheben den Sachstand zur IT-Landschaft im Unternehmen im Rahmen einer Arbeitsablauf- sowie Organisationsanalyse. Im nächsten Schritt prüfen sie, ob Prozesse zum Zwecke der besseren Wirtschaftlichkeit und Effizienz digitalisiert werden können. Falls es bereits IT-Routinen gibt, überprüft der Anwendungsberater, ob diese angepasst und weiterentwickelt werden können. 

Neben der wirtschaftlichen Bearbeitung von Prozessen steht auch die IT-Sicherheit auf der Agenda des Anwendungsberaters. In Abstimmung mit dem Kunden plant und realisiert er Sicherheitslösungen, um beispielsweise regelmäßige Daten-Back-ups zu gewährleisten oder einen Schutz vor Hackerangriffen umzusetzen. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und müssen an die komplexen Organisationsabläufe von Firmen angepasst werden. Der Anwendungsberater zeichnet sich daher durch seine Serviceorientierung und Kommunikationsstärke aus. Diese unterstützt ihn zusätzlich, wenn er neben der Beratung auch in der Kundenakquise tätig ist. Letztlich testet der Anwendungsberater die entwickelten Softwarelösungen, führt Fehlerbehebungen und Anpassungen durch, schult die Anwender bei der Einführung des neuen Produkts und leistet gegebenenfalls Support.

Anwendungsberater-Jobs
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Arbeiten als Anwendungsberater

Aufgaben und Tätigkeiten von Anwendungsberatern

Unternehmen zeichnen sich heutzutage durch vielzählige digitale Prozesse aus. Ob Gehaltsabrechnungen in der Personalabteilung, ein zuverlässiges Warenwirtschaftssystem oder die digitale Auftragsverwaltung – in praktisch allen Unternehmensbereichen wird mit Softwareprodukten gearbeitet. Doch obwohl es auf dem Markt eine Fülle von Anwendungen gibt, bedeutet dies nicht gleichermaßen, dass alle Softwarelösungen für jedes Unternehmen geeignet sind. Die individuelle IT-Architektur eines Unternehmens arbeitet vielmehr erst dann effizient und sicher, wenn sämtliche IT-Prozesse aufeinander abgestimmt sind. Hierzu ist es teilweise erforderlich, neue Lösungen zu entwickeln oder bestehende Systeme anzupassen. Genau hierum kümmert sich der Anwendungsberater. 

In einem ersten Gespräch stellt der Anwendungsberater fest, welche IT-Bedürfnisse ein Unternehmen realisieren möchte. Dies kann etwa ein Bestreben nach mehr Wirtschaftlichkeit und Transparenz, nach einfacheren Arbeitsabläufen und gesteigerter Benutzerfreundlichkeit oder aber nach höherer Sicherheit in der IT sein. Sind die Bedarfe klar formuliert, führt der Anwendungsberater in dem Unternehmen eine Organisations- und Arbeitsablaufanalyse durch. Hierbei findet er heraus, welche Systeme und Prozesse bereits ideal digital unterstützt werden, wo es Verbesserungspotenziale gibt und wo gegebenenfalls Sicherheitsrisiken bestehen. Im nächsten Schritt entwickelt der Anwendungsberater einen Lösungsvorschlag und bietet dem Kunden eine Softwarelösung an. Hierbei passt der Anwendungsberater häufig bestehende IT-Produkte in der Firma an. Ist dies nicht möglich, entwickelt er eine neue Softwarelösung. 

Der Anwendungsberater kennt sich in der IT-Branche bestens aus und hält sich über Entwicklungen auf dem Laufenden. Nur so weiß er, welche Standards gerade Anwendung finden und welches die idealen Lösungen für betriebliche Organisationsprobleme sind. Hat er ein Programm angepasst oder neu entwickelt, beginnt die Testphase. In dieser prüft der Anwendungsberater, ob Benutzerfreundlichkeit und Fehleranfälligkeit innerhalb der definierten Parameter liegen. Ebenfalls werden hier nach Rücksprache mit dem Kunden notwendige Anpassungen durchgeführt.

Bei der Implementation kümmert sich der Anwendungsberater um Schnittstellenprobleme und achtet darauf, dass die neue oder veränderte Software nahtlos in die bestehende IT-Architektur eingefügt werden kann. Je nach Aufgabenumfang schult er neue Benutzer und steht darüber hinaus für den Support zur Verfügung. Letztlich dokumentiert er sämtliche Veränderungen im System genau, führt Teststatistiken und erstellt eine Entwicklungsdokumentation. So ist jeder Schritt nachvollziehbar und kann im Falle eines neuen System- oder Anwendungswechsels von Fachkräften zur Information herangezogen werden. 

Da eine effiziente und sichere Informationstechnologie seit vielen Jahren in Unternehmen eine Schlüsselrolle einnimmt, ist der Bedarf an kompetenten Fachkräften hier unverändert hoch. Wer im Berufsbild des Anwendungsberaters tätig wird, der kann sich deshalb über lukrative Gehälter, zahlreiche Stellenangebote und exzellente Entwicklungsmöglichkeiten freuen.

zwei Frauen sitzend auf einer Fensterbank in einer Gesprähssituation
zwei Frauen sitzend auf einer Fensterbank in einer Gesprähssituation
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Arten von Anwendungsberatern

Der Begriff des Anwendungsberaters wird häufig nicht trennscharf verwendet, sodass ein Blick in das konkrete Stellenprofil erforderlich ist, um herauszufinden, wer genau gesucht wird. In manchen Unternehmen ist ein Anwendungsberater tatsächlich nur für die Beratung zuständig. Er steht im Kundenkontakt bzw. betreibt Kundenakquise und stellt Produkte vor, die für das Unternehmen vorteilhaft genutzt werden könnten. Er vermittelt Vertragsabschlüsse und sorgt dafür, dass (meist eine andere Abteilung im eigenen Unternehmen) sich mit notwendigen Anpassungen des Produkts befasst, damit sie von der Firma genutzt werden können.

In anderen Fällen nimmt ein Anwendungsberater die Anpassung oder Neuprogrammierung einer Softwarelösung selbst vor. Steht er darüber hinaus auch für Schulungen und Support zur Verfügung, ist häufig ebenfalls vom Anwendungsbetreuer die Rede. Die Aufgaben können sich somit überschneiden, die Berufsbilder sind jedoch nicht zwingend identisch, da ein Anwendungsbetreuer in der Regel nicht so umfassende Beratungs- und Analysetätigkeiten im Unternehmen durchführt wie der Anwendungsberater. Der Anwendungsbetreuer kümmert sich lediglich, wie der Name bereits vermuten lässt, um den Service bei einem bestimmten Produkt. Hierbei ist er als IT-Anwendungsbetreuer möglicherweise im First- oder Second-Level-Support eingesetzt oder führt Schulungen durch. Wenn der Anwendungsbetreuer sich auf ein bestimmtes Produkt oder eine Produktreihe spezialisiert hat, geht dies ebenfalls aus dem Namen hervor, etwa beim SAP-Anwendungsbetreuer.

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Gehalt eines Anwendungsberaters

Wer als Anwendungsberater tätig ist, der bringt gefragte Kompetenzen mit, die von Unternehmen angemessen vergütet werden. So verdient ein Anwendungsberater im Durchschnitt 3.825 EUR brutto pro Monat in Vollzeit. Gerade in der Anwendungsberatung wird Erfahrung im Beruf sehr geschätzt, sodass diese sich erheblich auf das eigene Gehalt auswirkt. Während ein Anwendungsberater zu Beginn seiner Karriere im Durchschnitt 3.174 EUR brutto pro Monat verdient, liegt das Gehalt nach 25 Jahren bereits bei 4.772 EUR brutto pro Monat. Hierbei spielt auch die Größe des einstellenden Unternehmens eine Rolle. Tendenziell wird Anwendungsberatern mit steigender Firmengröße auch ein höheres Gehalt gezahlt. In Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern liegt es im Durchschnitt bei 3.409 EUR brutto pro Monat, bei mittelgroßen Firmen mit 501 bis 1.000 Mitarbeitern sind es bereits 3.759 EUR brutto pro Monat. Wer sich einen der begehrten IT-Jobs in großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sichern kann, der verdient durchschnittlich 4.614 EUR brutto pro Monat und mehr (Quelle: Gehaltsvergleich.com, Stand: März 2024). 

Weitere Faktoren, die sich auf das individuelle Gehalt auswirken, sind mögliche Spezialisierungen des Anwendungsberaters sowie die Region und der Standort des Unternehmens. Wer sich darüber hinaus als Anwendungsberater selbstständig macht, kann seine eigene Firma eröffnen und Kunden in Eigenregie beraten und unterstützen. Hier werden die Verdienstmöglichkeiten durch das eigene unternehmerische Talent bestimmt.

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Anwendungsberater

Für das Berufsbild des Anwendungsberaters gibt es keinen einheitlichen Ausbildungsweg. Vielmehr eignen sich Anwendungsberater ihre Fähigkeiten über unterschiedliche Berufsausbildungen oder Studiengänge an und bilden sich darüber hinaus im Rahmen von Weiterbildungen und Qualifikationen für bestimmte Systeme oder Anwendungen fort. Denkbare Zugangsberufe sind beispielsweise der IT-Berater, Informatiker, IT-Fachwirt, Kaufmann für Digitalisierungsmanagement, SPS-Fachkraft, Fachberater für integrierte Systeme oder Betriebsinformatiker.

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Vorteile für Anwendungsberater bei Randstad

Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Anwendungsberater Ihr volles Potenzial entfalten können. 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Anwendungsberaters.

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