Berufseinstieg
Mit dem Berufseinstieg beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Finanzielle Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom Elternhaus gehen mit dem Einstieg ins Berufsleben einher. Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung stellt ebenso wie ein Hochschulabschluss eine solide Grundlage für den Berufseinstieg dar. Für bestimmte Berufe ist ein Studium Voraussetzung, andere Berufe kann man hingegen nur durch eine Ausbildung erlernen. Wenn Sie noch unsicher sind, ob eine Ausbildung oder doch besser ein Studium zu Ihnen passt, beschäftigen Sie sich mit Ihren persönlichen Interessen und Zielen.
Bei einer dualen Ausbildung arbeitet der Auszubildende in einem Betrieb und besucht die Berufsfachschule, so dass zugleich Theorie und Praxis vermittelt werden. Daneben gibt es Ausbildungsgänge, die vorwiegend in der Berufsfachschule stattfinden und betriebliche Praktika einschließen. Ein duales Studium setzt sich aus Studienzeiten und Praxisabschnitten in einem Unternehmen zusammen, die sich abwechseln. Die Jobsuche kann sich bei einer dualen Ausbildung oder einem dualen Studium sehr einfach gestalten, da die Möglichkeit besteht, von der Ausbildungsfirma übernommen zu werden.
Dagegen müssen sich reine Hochschulabsolventen immer aktiv um die Jobsuche kümmern. Praktika, Jobmessen und Tätigkeiten als Werkstudent bieten die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Zudem gibt es an vielen Hochschulen Karrierezentren, die beratend und unterstützend beim Berufseinstieg nach dem Studium zur Seite stehen.
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Berufseinsteiger nach der Ausbildung
Werden Sie als Auszubildender vom Betrieb übernommen, entfällt die Bewerbungsphase für den Berufseinstieg. Von Vorteil ist, dass die Arbeitsabläufe und die Kollegen bereits bekannt sind. Falls Sie nach der Ausbildung in einem anderen Betrieb anfangen möchten, müssen Sie Bewerbungen schreiben und Bewerbungsgespräche meistern.
Sie wissen noch nicht, wo Sie arbeiten möchten? Dann sind folgende Fragen hilfreich:
- Welche Interessen habe ich?
- Wie stelle ich mir meinen idealen Arbeitsalltag vor?
- In welcher Branche kann ich diese Tätigkeit ausführen?
- Welche Unternehmen gibt es im Umkreis?
Gerade wenn Sie einen Beruf erlernt haben, der verschiedene Aufgabenfelder abdecken kann, ist es sinnvoll, sich diese Fragen zu stellen. Haben Sie diese Fragen beantwortet, können Sie anfangen, sich zu bewerben. Sie wissen nicht, wie Sie Ihren Lebenslauf gestalten sollen? Nutzen Sie sie jetzt unsere Lebenslauf-Vorlage für Berufseinsteiger und erstellen ganz einfach einen ansprechenden Lebenslauf.
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Ausbildung nach dem Studium
Häufig erfolgt direkt nach dem Studium der Berufseinstieg. Falls Sie aber während des Studiums festgestellt haben, dass das Fach und die damit verbundene Arbeit nicht zu Ihnen passt, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Eine Ausbildung nach dem Studium eröffnet neue Wege: Zahlreiche Ausbildungsgänge können verkürzt werden, wenn man ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen hat. Zudem erhalten Fachkräfte mit einer akademischen Ausbildung in der Regel ein höheres Gehalt und sind gefragter auf dem Arbeitsmarkt, selbst wenn ihr Studium fachfremd ist. Erfahren Sie hier, wie Sie den richtigen Ausbildungsberuf für sich finden.
Berufseinstieg mit Behinderung
Eine besondere Herausforderung ist der Berufseinstieg mit Behinderung. Die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz, der behindertengerecht ausgestattet ist, kann schwierig sein.
Als Menschen mit Behinderung gelten Personen, deren körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit längerfristig von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dadurch beeinträchtigt ist.
Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Gut zu wissen: Das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung sorgt dafür, dass Personen mit Behinderung beim Berufseinstieg nicht benachteiligt werden. Demnach müssen Bewerber mit Behinderung zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, wenn sie fachlich geeignet sind. Darüber hinaus ist eine Beschäftigungsquote für Menschen mit Beeinträchtigung gesetzlich festgelegt: Privatwirtschaftliche Unternehmen mit mehr als 20 Angestellten müssen mindestens fünf Prozent der Stellen, öffentliche Arbeitgeber mindestens sechs Prozent für beeinträchtigte Bewerber vorsehen, wobei es für kleine und mittlere Unternehmen Sonderregelungen gibt.
Außerdem: Schwerbehinderte Menschen haben einige Sonderrechte an der Arbeit. Ab einem Behinderungsgrad von 50 liegt eine Schwerbehinderung vor. Personen ab einem Grad der Behinderung von 30 können Schwerbehinderten arbeitsrechtlich gleichgestellt werden.
Die Sonderregelungen für behinderte Menschen beinhalten:
- Erweiterter Urlaubsanspruch
- Besonderer Kündigungsschutz
- Fachdienstliche Betreuung
- Bedarfsgerechte Arbeitsplatzausstattung
- Möglichkeit zur Freistellung von Mehrarbeit
- Beschäftigungsanreize für Arbeitgeber
Wer über Zeitarbeit den Berufseinstieg verwirklichen möchte, findet bei Randstad flächendeckende Schwerbehindertenvertretungen vor. Die Mitarbeiter unterstützen schwerbehinderte Menschen bei der beruflichen Eingliederung und vertreten ihre Interessen, falls Schwierigkeiten am Arbeitsplatz auftreten. Außerdem helfen sie bei der Beantragung von speziellen Arbeitsmitteln, welche die Arbeit für Menschen mit Behinderung erleichtern.
Ausbildung oder Studium mit Behinderung?
Ob eine Ausbildung oder ein Studium der passende Weg ins Berufsleben ist, hängt unter anderem von der Art und dem Grad der Behinderung ab. Mit einer körperlichen Beeinträchtigung ist ein Studium gut möglich. Grundsätzlich müssen Sie für ein Studium die notwendigen Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Der Schulabschluss ist also maßgeblich dafür, ob der Berufseinstieg mit Behinderung über ein Studium oder eine Ausbildung erfolgt.
Auch mit einer psychischen Beeinträchtigung oder einer geistigen Behinderung kann abhängig vom Schweregrad ein Studium angestrebt werden. Es gibt jedoch Gründe, eine Ausbildung vorzuziehen, zum Beispiel wenn die Behinderung Auswirkungen auf die Selbstorganisation hat. Jobs für Menschen mit einem hohen Schweregrad einer geistigen Behinderung bieten die sogenannten Behindertenwerkstätten.
Studieren mit Behinderung
Da es an den Universitäten und Hochschulen große Unterschiede im Hinblick auf die Barrierefreiheit gibt, sollten Sie auf die Auswahl einer behindertengerecht ausgestatteten Institution achten. Kriterien, auf die Ihr Augenmerk außerdem gerichtet sein sollte:
- Plätze zum Arbeiten für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte
- die Anzahl der Behindertenparkplätze
- die Anzahl der barrierefreien Toiletten
- spezielle Ruheräume.
Darüber hinaus bieten manche Hochschulen Beratungen durch Behindertenbeauftragte oder Psychotherapeuten sowie Begleitservices an, zum Beispiel bei der Nutzung der Bibliothek.
Studierende mit Behinderung finden an ihrer Hochschule in der Regel eine Anlaufstelle vor, die sie während des Studiums und bei der Jobsuche unterstützt. Darüber hinaus werden teils Veranstaltungen zur Vorbereitung auf den Berufseinstieg für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit angeboten. Beratung, Workshops oder Seminare werden außerdem von studentischen Interessenverbindungen offeriert, zum Beispiel von der Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderter Studenten und Absolventen (BHSA) und dem nordrhein-westfälischen Kompetenzzentrum Behinderung, akademische Bildung, Beruf (kombabb). Neben diesen Anlaufstellen hilft das Behindertengleichstellungsgesetz beim Berufseinstieg.
Beratung zum Berufseinstieg mit Behinderung
Für Menschen mit Behinderung gibt es verschiedene Anlaufstellen, die Beratungen anbieten, über Förderungen und Rechtliches informieren oder bei der Jobsuche und dem Berufseinstieg unterstützen.
Bundesweit finden sich Beratungs- und Hilfsangebote der Agentur für Arbeit und von Hochschul-Karrierezentren. Außerdem bieten die Integrationsämter der Länder Unterstützung an. Es haben sich viele regionale Projekte etabliert, die bei der Suche nach Jobs für Menschen mit Behinderung Hilfe anbieten. Dazu gehören unter anderem die „Fachstellen Behinderte Menschen im Beruf“ in Nordrhein-Westfalen, die sich besonders der Unterstützung schwerbehinderter Personen beim Berufseinstieg und im Berufsalltag widmen.
Später Einstieg in den Beruf
Für einen späten Einstieg in den Job kann es viele Gründe geben. Wer bereits im jungen Alter Angehörige pflegt oder sich der Kinderbetreuung widmet, muss den Berufseinstieg nach hinten verschieben. Darüber hinaus kann eine Krankheit oder Verletzung ursächlich für den späten Einstieg in den Beruf sein.
Ob die Chancen auf dem Arbeitsmarkt bei einem späten Berufseinstieg gut sind, ist vor allem vom Job abhängig. Wenn Sie bereits frühzeitig wissen, dass Sie später noch in den Beruf einsteigen wollen, können Sie sich mit Hilfe von Weiterbildungen auf dem aktuellen Stand halten und damit bei Bewerbungen punkten. Zeitarbeit kann als Sprungbrett beim späten Berufseinstieg dienen. Arbeitnehmer bekommen die Möglichkeit, sich in ihrem Job zu beweisen – und werden oft sogar übernommen. Darüber hinaus eröffnet die Zeitarbeit viele weitere Vorteile und Chancen.
Tatsache ist, dass gerade ein Mangel an Fachkräften besteht. Die Chancen auf einen erfolgreichen späten Berufseinstieg sind also sehr gut.
Nach dem Berufseinstieg – Tipps
Nach dem Berufseinstieg ist es wichtig, sich ins Team am neuen Arbeitsplatz einzufinden. Ein respektvolles Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten sollte selbstverständlich sein. Beachten Sie die Hierarchie an der Arbeit. Mit einem gleichgestellten Mitarbeiter wird zumeist ein anderer Umgang gepflegt als mit dem Chef. Wer die Benimm- und Verhaltensregeln des Berufslebens berücksichtigt, wirkt professionell und souverän. Hilfreich ist die Bildung von Netzwerken. Nicht nur die interne Vernetzung, auch externe Kontakte können die Karrierechancen begünstigen.
Auch wenn zu häufige Jobwechsel im Lebenslauf mitunter ungünstig wirken, so wird Berufsanfängern in ihrer Orientierungsphase dies oft nachgesehen. Achten Sie dennoch darauf, dass Sie die Wechsel gut begründen können, um nicht sprunghaft zu wirken.
Wer auf lange Sicht im Unternehmen aufsteigen will, muss seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dies kann zum Beispiel durch die Übernahme von Projekten oder durch Einbringen eigener Ideen geschehen. Als Berufseinsteiger sollten Sie aber nicht übers Ziel hinausschießen. Tasten Sie sich lieber behutsam voran, statt wild vorzupreschen. Denn erst mit der Zeit lernen Sie das Unternehmen richtig kennen und können einschätzen, wo Ihre Fähigkeiten effektiv eingesetzt werden können. So werden Sie auch als Berufseinsteiger schnell im Job ernstgenommen.
Auch als Berufseinsteiger bestehen Möglichkeiten, sich der eigenen Weiterbildung zu widmen. Anfangs sollten Sie sich allerdings nicht zu viel aufladen. Ein Wochenendkurs an der Volkshochschule ist auch für Berufseinsteiger geeignet, während Sie sich für ein berufsbegleitendes Studium erst einmal gründlich im Job einleben sollten. Mit dem Erwerb von Qualifikationen steigen die Karrierechancen. Ist der Berufseinstieg gemeistert, stehen Ihnen die Fortbildungskurse und Prüfungen der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern offen. Mehrjährige Berufserfahrung ist in der Regel eine Zulassungsvoraussetzung für eine anerkannte Weiterbildung.
Eine optimale Weiterbildungsmöglichkeit für den Berufseinstieg hält Randstad für seine Mitarbeiter parat. Dank e.learning lässt sich das Lernen individuell und zeitlich flexibel planen. Für Berufseinsteiger sind besonders die kostenlosen Online-Kurse empfehlenswert. Hunderte verschiedene Kurse werden angeboten, darunter
- Microsoft Office
- Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch
- Elektrotechnik und Mechatronik
- BWL-Grundlagen
- Buchhaltung
- Zeit- und Projektmanagement
- Controlling
und vieles mehr.
Darüber hinaus sind auch Umschulungen sowie Teil- oder Anpassungsqualifizierungen bei Randstad möglich. Bereits während des Berufseinstiegs lohnt sich das Setzen von Zielen, um die Karriereleiter Schritt für Schritt zu erklimmen.
Erste Gehaltsabrechnung verstehen
Sie haben Ihre erste Gehaltsabrechnung bekommen? Dieser Text bringt Licht ins Dunkel und klärt die Details der Hieroglyphen, die sich hinter der Gehaltsabrechnung verstecken.
mehr lesenWie hoch ist das Gehalt beim Berufseinstieg?
Das Gehalt eines Berufsanfängers ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Branche
- Größe des Unternehmens
- Region
- Verantwortung
Wie viel Gehalt in Ihrer Branche und Region üblich ist, können Sie meistens sehr schnell herausfinden, in dem Sie online danach suchen. Aber auch der Austausch mit Freunden oder Kollegen in der Branche kann weiterhelfen. Viele Unternehmen sind an Tarifverträge gebunden. Wenn Sie sich also für den Berufseinstieg in einem bestimmten Unternehmen interessieren, fragen Sie nach, ob das Unternehmen Mitglied in einem Tarifverbund ist. Die genauen Gehälter können Sie dann im Tarifvertrag nachlesen.
Im Vorstellungsgespräch wird in der Regel nach Ihren Gehaltsvorstellungen gefragt. Nennen Sie hier ruhig etwas mehr, als Sie eigentlich erwarten, dann haben Sie einen Ausgangspunkt für Ihre Gehaltsverhandlung.
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