Stressfrei arbeiten dank effektivem Zeitmanagement
Kennen Sie diesen einen Kollegen, der immer alles rechtzeitig abliefert, jede Aufgabe sofort und energisch angeht und niemals gestresst wirkt? Oder kennen Sie vielleicht diese Mathematiklehrerin, die früher jede Klausur in der folgenden Unterrichtsstunde zurückgab, selbst wenn das noch in derselben Woche war? Sind diese Menschen einfach nur besonders diszipliniert oder machen sie noch etwas anders als alle anderen? Möglicherweise sind solche Menschen nicht bloß diszipliniert, sondern auch geborene Organisationstalente, die sich selbst sehr gut strukturieren können. Vielleicht haben sie aber auch etwas über Zeitmanagement gelernt und wenden eine der bekannten folgenden Methoden erfolgreich an.
Prokrastination
Ertappen Sie sich dabei, dass Sie Dinge immer wieder vor sich herschieben? Der Begriff Prokrastination, auch bekannt als „Aufschieberitis“, beschreibt das ständige Aufschieben von anstehenden Arbeiten auf einen späteren Zeitpunkt. Obwohl es auf den ersten Blick völlig sinnlos erscheint, sich so zu verhalten, kennen viele Menschen das Problem.
Prokrastination kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:
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Angst vor dem Versagen
Die Angst vor dem Scheitern geht davon aus, dass die Aufgabe zu schwierig ist und die betroffene Person nicht in der Lage ist, die Arbeit erfolgreich abzuschließen. Die Angst vor dem Misserfolg und seinen Konsequenzen wie Kritik oder Arbeitsplatzverlust kann dazu führen, dass Menschen Entscheidungen vermeiden, neue Herausforderungen scheuen oder nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen.
Dahinter stecken oft negative Erfahrungen aus der Vergangenheit, eine zu kritische Selbstbewertung, mangelndes Selbstvertrauen oder allgemein eine schlechte Fehlerkultur im Unternehmen. Außerdem neigen manche Betroffene dazu, die anstehende Aufgabe als viel größer und schwieriger zu betrachten, als sie tatsächlich ist. Falsche Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug.“ tragen ihren Teil dazu bei, dass der Mut verloren geht und die Arbeit liegen bleibt.
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Überforderung
Eine Herausforderung kann einmal wirklich zu groß sein. Nicht immer, wenn jemand sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt, steckt irrationale Versagensangst dahinter. Es ist durchaus möglich, dass eine objektiv und sachlich begründete Überforderung vorliegt, zum Beispiel weil derjenige, der die Arbeit erledigen soll, nicht über alle nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, oder weil der vorgesehene Zeitrahmen für jeden zu kurz wäre.
Dieser Fall ist eine gute Gelegenheit, das Neinsagen zu üben. Denn egal, wie lange eine Person sich mit einer solchen Aufgabe quält, wird sie sich trotzdem nicht lösen lassen. Je länger es dauert, bis man sich zu einer Absage durchringt, umso verärgerter wird derjenige sein, der einem die Aufgabe übertragen hat. In diesem Fall ist es wichtig, sich klar zu machen, dass der Fehler nicht bei einem selbst liegt, sofern man zuvor kein vermeintliches Know-how vorgetäuscht hat.
Hier finden Sie weitere Tipps für den richtigen Umgang mit Überforderung am Arbeitsplatz.
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Fehlende Motivation
Fehlende Motivation bedeutet im Zusammenhang mit Prokrastination, dass jemand einfach kein ausreichendes Interesse an einer Aufgabe hat, um sich engagiert an die Arbeit zu machen. Handelt es sich um lästige Pflichtaufgaben, kann meistens nur eiserne Disziplin helfen. Ein weiterer Grund für das Fehlen der Motivation kann darin liegen, dass eine Aufgabe nicht oder nicht schnell genug zu einem spürbaren Erfolg führen wird.
Das kommt zum Beispiel vor, wenn Arbeitnehmer mit ihrer Position und ihrem Gehalt unzufrieden sind und davon ausgehen, dass auch die vor ihnen liegende Aufgabe sie der ersehnten Beförderung beziehungsweise Gehaltserhöhung nicht näher bringt. Fehlt überdies dauerhaft motivierende Unterstützung von Vorgesetzten, kann das ein Grund sein, über einen Jobwechsel nachzudenken.
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Das hilft gegen Prokrastination
Prokrastination führt zu Stress und Schuldgefühlen und birgt die Gefahr, dass Betroffene ihre Ziele nicht erreichen, weil sie wichtige Aufgaben zu spät angehen. In der Folge sind Arbeitsergebnisse aufgrund des Zeitmangels unzureichend oder wichtige Fristen verstreichen. Aus diesen Misserfolgen entsteht erneute Versagensangst und damit ein Teufelskreis, aus dem Betroffene nur schwer wieder herausfinden. Doch niemand ist dem völlig hilflos ausgeliefert.
Um Aufschieberitis zu überwinden, helfen diese ganz praktischen Maßnahmen:
- Klare Ziele definieren: Ein klares Verständnis dessen, was man erreichen möchte, hilft dabei, Prioritäten zu setzen und sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
- Aufgaben in kleinere Teilaufgaben unterteilen: Große Aufgaben wirken oft überwältigend, aber wer sie in kleinere Teilaufgaben unterteilt, spürt schneller Fortschritte und fühlt sich motivierter.
- Pufferzeit einplanen: Pufferzeit dient dazu, unerwartete Verzögerungen oder Herausforderungen stressfrei zu bewältigen, weil die Zeitplanung nicht durcheinandergerät.
- Ablenkungen minimieren: Ablenkungen, wie das Scrollen durch soziale Medien oder Plauderei mit den Kollegen, führen dazu, dass man seine Zeit verschwendet und nicht produktiv arbeitet.
- Belohnungen einführen: Sich selbst für erfolgreich abgeschlossene Aufgaben zu belohnen, bewirkt, dass man motiviert bleibt.
Strukturiert und konzentriert arbeiten
Produktives und effizientes Arbeiten ist nur möglich, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Schaffen Sie sich am besten selbst eine Struktur, die zu Ihren regelmäßigen Aufgaben und zum persönlichen Arbeitsstil passt. Der kann je nach Biorhythmus und Lebensumständen von Person zu Person stark variieren. Zum Beispiel sollten sich Menschen vom Typ „Nachteule“ die Arbeit an der Steuererklärung nicht für 07:00 Uhr morgens vornehmen. Um Aufgaben sinnvoll zu strukturieren, ist eine Priorisierung erforderlich. Sobald klar ist, welche Aufgaben zuerst an die Reihe kommen, müssten Sie eigentlich nur noch konzentriert an die Arbeit gehen. Soweit die Theorie, in der Praxis zeigen sich jedoch regelmäßig Störfaktoren, die Sie aufhalten und das zügige Vorankommen behindern.
Zeitdiebe
Der Kollege, der unangemeldet mit Kaffee hereinspaziert und einen Plausch halten möchte, ist relativ schnell als Zeitdieb zu erkennen. Andere Zeitdiebe sind nicht so offensichtlich.
Das gilt ganz besonders für die, die in jedem selbst liegen:
- Sich zu viel aufladen, weil man nicht „Nein“ sagen kann
- Unzureichende Arbeits- und Zeitplanung
- Unordentlicher Arbeitsplatz
- Kommunikation: ständiges Telefonklingeln, Internetsurfen oder Chatten
Wer dienstlich telefonieren muss, hat es schwer, eingehende Anrufe komplett zu unterbinden. Aber eventuell lassen sich wenigstens Zeitabschnitte einbauen, in denen vorübergehend keine Anrufe ankommen. Räumen Sie sich beispielsweise zwei etwa 90-minütige Phasen täglich ein, in denen Sie mit höchster Konzentration arbeiten können. Allein diese Zeiten frei von Störungen zu halten, steigert die eigene Produktivität ungemein. Das E-Mail-Postfach ist eine weitere Störungsquelle. Dabei genügt es oft schon, in festen Intervallen von einigen Stunden neue Mails abzurufen.
Ein weiterer Zeitdieb ist das eigene Smartphone. Eine Nachricht bei WhatsApp ist schnell beantwortet, dabei fällt der Blick auf weitere Benachrichtigungen und dann nur schnell noch die wichtigsten sozialen Medien checken. Das klingt harmlos, kostet aber regelmäßig wertvolle Arbeitszeit.
Abhilfe schaffen Features, welche die meisten Smartphones schon selbst mitbringen:
- Der Google-Kalender erlaubt es, Termine als Fokuszeit einzutragen, um Ablenkungen zu verhindern.
- Der Modus „Nicht stören“ des Smartphones lässt sich mit einem Zeitplan verknüpfen.
- Ab Android 9 steht der Konzentrationsmodus zur Verfügung, der ausgewählte Apps zeitweilig deaktiviert.
Zeitplan erstellen
Um neben Konzentration auch Struktur in die Arbeit zu bringen, ist ein realistischer Zeitplan nötig. Wer Pausen- und Pufferzeiten nicht ausreichend berücksichtigt, wird trotz detaillierter Planung gestresst sein und wenig Freude haben. Jede Zeitmanagement-Methode bringt im Grunde einen eigenen Zeitplan mit. Strukturierte Terminpläne lassen sich aber auch ganz unabhängig von einer Methode aufstellen und umsetzen.
Sinnvoll ist, sich bei der Planung vom Großen zum Kleinen vorzuarbeiten. Einen Jahresplan aufzustellen ist nicht immer nötig, aber wer einen braucht, beginnt am besten damit. Dann folgt der Wochenplan, auf dem schließlich jeder Tagesplan beruht. Vorlagen vereinfachen die Planung. Man kann sie einfach selbst erstellen oder bei verschiedenen Anbietern im Internet finden.
Eisenhower Prinzip
Das Eisenhower-Prinzip ist ein Kategorisierungssystem, das nach dem ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower benannt ist. Er entwickelte es für sich selbst und stellte es in der sogenannten Eisenhower-Matrix grafisch dar. Er sortierte Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit, um effektiver zu arbeiten. Seine Methode unterscheidet vier Kategorien von Aufgaben, wobei er zuerst immer entschied, ob er sich selbst um eine Angelegenheit kümmerte (wichtig) oder sie an jemand anderen delegierte (nicht wichtig):
- wichtig und dringend
Aufgaben, die wichtig und dringend sind, bearbeitet jeder sofort und persönlich, da sie einen hohen Stellenwert und ein enges Zeitfenster haben.
- wichtig, aber nicht dringend
Aufgaben, die wichtig, aber nicht dringend sind, lassen sich auf einen späteren Termin verschieben, zu dem man sie selbst übernimmt.
- dringend, aber nicht wichtig
Aufgaben, die dringend, aber nicht wichtig sind, sind am besten zu delegieren, denn sie benötigen die eigene Aufmerksamkeit nicht.
- weder wichtig noch dringend
Aufgaben, die weder wichtig noch dringend sind, können warten – notfalls bis in alle Ewigkeit.
Wer das Eisenhower-Prinzip selbst umsetzen will, geht so vor:
- Schreiben Sie eine Liste Ihrer Aufgaben.
- Sortieren Sie die Aufgaben in die vier Kategorien des Eisenhower-Prinzips.
- Bearbeiten Sie zuerst die wichtigen und dringenden Aufgaben.
- Planen Sie Termine für die wichtigen, aber nicht dringenden Aufgaben.
- Delegieren Sie die dringenden, aber nicht wichtigen Aufgaben.
- Vermeiden oder verschieben Sie die weder wichtigen noch dringenden Aufgaben.
80/20- oder Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip ist auch als 80/20-Regel bekannt und besagt, dass stets 80 % der Auswirkungen auf 20 % der Ursachen beruhen. Es erhielt seinen Namen nach dem italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto, der es im 19. Jahrhundert entdeckte. Er beobachtete zuerst, dass 80 % des Landbesitzes in Italien von nur 20 % der Bevölkerung besessen wird. Etwas später erkannte er, dass das Prinzip sich auch auf andere Sachverhalte anwenden lässt. Er nannte dafür zum Beispiel Unternehmen, die mit 20 % ihrer Kunden oder ihrer Produkte 80 % ihres Umsatzes erwirtschaften. Es sagt aber auch aus, dass in 20 % der aufgewendeten Zeit 80 % der Arbeitsergebnisse erzielt werden und umgekehrt für die restlichen 20 % 80 % der Zeit aufgewendet werden muss. Das ist eine bemerkenswerte Aussage in Bezug auf den Umgang mit dem Faktor Zeit.
Das Pareto-Prinzip trifft auf viele Bereiche zu, einschließlich Business, Management und persönliche Effizienz.
Das Pareto-Prinzip
- hilft, die wichtigsten Faktoren zu identifizieren, die den größten Effekt auf das Ergebnis haben und somit die Ressourcen vorrangig auf diese Faktoren zu konzentrieren.
- bekämpft es Perfektionismus, denn darin finden sich die etwa 80 % des Aufwandes wieder, die nur rund 20 % des Ergebnisses ausmachen.
- dient dazu, Prioritäten zu setzen und effektiver zu arbeiten.
- Zum Beispiel kann es verhindern, dass sich jemand auf unproduktive Tätigkeiten konzentriert und dabei mehr als 20 % seiner Arbeit einsetzt, um weniger als 80 % des Ergebnisses zu erzielen.
Um das Pareto-Prinzip auf die eigene Arbeit anzuwenden, sind diese Schritte zu empfehlen:
- Listen Sie Ihre Aufgaben auf und bestimmen Sie die wichtigsten Aktivitäten oder Probleme, die Sie bearbeiten müssen.
- Klassifizieren Sie diese Aktivitäten oder Probleme nach Bedeutung oder Auswirkung.
- Fokussieren Sie Ihre Anstrengungen auf die 20 % der Aktivitäten oder Probleme, die 80 % der Auswirkungen haben.
- Überwachen Sie regelmäßig Ihre Fortschritte und überprüfen Sie, ob Sie das Pareto-Prinzip immer noch einhalten oder Ihre Arbeitsweise besser anpassen.
ABC-Analyse
Die ABC-Analyse erinnert an die Eisenhower-Methode, denn sie setzt ebenfalls zuerst auf die Kategorisierung aller Aufgaben in „wichtig“ und „dringend“. Die ABC-Analyse arbeitet aber nur mit drei Kategorien: A, B und C.
- A-Aufgaben sind die wichtigsten und dringendsten Aufgaben, die man so schnell wie möglich erledigen sollte.
- B-Aufgaben sind wichtiger als C-Aufgaben, aber nicht so dringend wie A-Aufgaben.
- C-Aufgaben sind die weniger wichtigen Aufgaben.
Die Erledigung der Aufgaben plant die ABC-Analyse ähnlich wie das Eisenhower-Prinzip: A-Aufgaben erledigt man sofort selbst und B-Aufgaben zwar später, aber auch persönlich. C-Aufgaben lassen sich delegieren oder auf spätere Zeiträume verschieben. Zusätzlich beinhaltet die ABC-Methode eine Regel für die Verteilung der Arbeitszeit:
- 60%der Gesamtarbeitszeit stehen für die A-Aufgaben zur Verfügung,
- die B-Aufgaben erhalten nur 25 % und
- die C-Aufgaben müssen sich mit 15 % der Zeit begnügen.
So gehen Sie nach der ABC-Methode vor:
- Fertigen Sie eine Liste Ihrer Aufgaben an.
- Sortieren Sie die Aufgaben in die Kategorien A, B und C ein.
- Setzen Sie spätere Termine für die Arbeit in Kategorie B fest.
- Bearbeiten Sie die Kategorie A für die Dauer von 65 % Ihrer Arbeitszeit.
- Gehen Sie dann zu Kategorie B über und arbeiten Sie daran in 25 % der zur Verfügung stehenden Zeit.
- Ist noch Zeit übrig, kümmern Sie sich nun um die Kategorie C. Wenn nicht, delegieren, streichen oder verschieben Sie die Aufgaben.
- Kontrollieren und dokumentieren Sie den Fortschritt Ihrer Arbeit. Korrigieren Sie Ihre Planung, falls es nötig werden sollte.
ALPEN-Prinzip
Das Alpen-Prinzip des deutschen Wirtschaftswissenschaftlers Lothar Seiwert ist eine weitere Methode des Zeitmanagements. Sie ermöglicht es, Aufgaben geordnet zu erledigen, seine Zeit effektiv zu nutzen und dabei nichts aus den Augen zu verlieren.
Der Name der Methode ist ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Schritte zur Umsetzung des Alpen-Prinzips:
- Aufgaben aufschreiben: Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, listen Sie alle anstehenden Tätigkeiten auf.
- Länge einschätzen: Notieren Sie nun neben jeder Aufgabe ihre voraussichtliche Bearbeitungszeit und ob Sie überhaupt alles in der vorgesehenen Zeit erledigen können.
- Pufferzeit einplanen: Lassen Sie zeitliche Freiräume, um Unvorhergesehenes zu erledigen. Als Faustregel gilt, Sie planen etwa 60 % Ihrer Arbeitszeit, 40 % reservieren Sie als Puffer.
- Entscheidungen priorisieren: Hier kommen die Elemente des Eisenhower-Prinzips ins Spiel. Sie kategorisieren Ihre Aufgaben nach den Kriterien „wichtig“ und „dringend“, um zu entscheiden, welche Arbeiten Sie sofort erledigen, welche Sie verschieben und welche Sie delegieren beziehungsweise streichen.
- Nachkontrollieren: Am Ende des Arbeitstages nehmen Sie Ihre Liste zur Hand und überprüfen, ob Sie die einzelnen Tätigkeiten in der vorgesehenen Zeit erledigt haben. Die Stellen, an denen es nicht gelungen ist, nutzen Sie, um daraus zu lernen und am nächsten Tag einen besseren Plan für Ihre Arbeitszeit aufzustellen.
Die Pomodoro-Technik
Die Pomodoro-Technik ist eine beliebte Zeitmanagement-Methode, die der italienische Ingenieur Francesco Cirillo in den späten 1980er Jahren entwickelte. Die Methode basiert auf dem Konzept, kontinuierliche Arbeitszeiten von 25 Minuten (genannt „Pomodoros") mit kurzen Pausen abzuwechseln, um Konzentration und Produktivität zu fördern. Der Name Pomodoro stammt von dem Küchenwecker, den Cirillo benutzte, um die 25 Minuten exakt einzuhalten. Die mechanische „Eieruhr“ hatte nämlich die Form einer Tomate (italienisch: Pomodoro).
Die Pomodoro-Technik eignet sich besonders für Menschen, die sich ihre Zeit selbst einteilen und weitgehend unabhängig von anderen arbeiten können. Wer zwischendurch Anrufe entgegennehmen, Kunden empfangen oder mit Kollegen sprechen muss, kann sie nur in ungestörten Phasen anwenden.
So wenden Sie die Pomodoro-Technik ganz einfach an:
- Wählen Sie eine Aufgabe aus, die Sie erledigen möchten.
- Stellen Sie einen Timer auf 25 Minuten.
- Fokussieren Sie sich ausschließlich auf diese Aufgabe, bis der Timer abläuft.
- Nach 25 Minuten machen Sie eine kurze Pause von 5 bis 10 Minuten.
- Wiederholen Sie den Prozess, bis Sie 4 Pomodoros absolviert haben, dann machen Sie eine längere Pause von 15 bis 30 Minuten.
Routinen bei der Arbeit
Routinen tauchen in zwei verschiedenen Versionen im Job-Alltag auf. Zum einen sind da die ungeliebten Routinearbeiten, die jeden ermüden und welche die meisten Arbeitnehmer gern an eine menschliche oder künstliche Assistenz abgeben würden. Im Zusammenhang mit dem Zeitmanagement sind aber die anderen Routinen interessanter: Sie kehren zwar auch regelmäßig wieder, aber wer sie richtig plant und nutzt, wird keine Langeweile erleben, sondern sich durch die verlässliche Struktur entlastet fühlen. Wenn jeden Freitag am Nachmittag das Team-Meeting stattfindet, muss sich niemand Gedanken darüber machen, wann eine Angelegenheit zur Sprache kommen kann oder was er am Freitag nachmittags sonst bearbeiten könnte.
Gute Routinen nehmen allen Entscheidungen ab. Wer einmal für sich festlegt, dass er jeden Mittwoch bei Arbeitsbeginn zuerst seinen Schreibtisch aufräumt und die Blumen gießt, hat immer einen geordneten Arbeitsplatz und muss nie darüber nachdenken, ob es Zeit ist, den Schreibtisch aufzuräumen. Man tut es einfach, weil es Mittwochmorgen ist. Auf diese Weise werden Kapazitäten frei, die sich besser nutzen lassen, um über wichtigere Dinge nachzudenken.
Am besten stellt jeder seine Routinen so auf, wie sein natürlicher Arbeitsrhythmus und seine Aufgaben es verlangen. Wer an jedem Montag zuerst eine Flut von Anrufen und E-Mails abarbeiten muss, kann in dieser Zeit nichts anderes planen. Aber danach ließe sich zum Beispiel eine aufbauende Pausenroutine einführen: eine einstündige Pause mit einer ausgewogenen Mahlzeit und danach ein Spaziergang. Danach könnte eine weitere Routine so aussehen, dass man den Wochenplan aufstellt und anschließend die Aufgaben verteilt.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie häufige Fragen zum Thema „Zeitmanagement“:
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Was versteht man unter dem Eisenhower-Prinzip?
Das Eisenhower-Prinzip ist eine Zeitmanagement-Methode, die der ehemalige US-Präsident Eisenhower entwickelte. Das Eisenhower-Prinzip ordnet Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wichtige und dringende Aufgaben erledigt man sofort, während wichtige, aber nicht dringende Aufgaben warten müssen. Dringende, aber nicht wichtige Aufgaben sollten delegiert werden. Unwichtige Aufgaben sind zu vermeiden oder zu delegieren.
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Wie funktioniert das Pareto-Prinzip?
Das Pareto-Prinzip besagt, dass 80 % der Auswirkungen auf 20 % der Ursachen beruhen. Für das Management der eigenen Arbeitszeit bedeutet es, dass 80 % des angestrebten Arbeitsergebnisses mit einem Einsatz von 20 % der gesamten Arbeitszeit zu erreichen sind, wenn man sich auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert und nachrangig kategorisierte Aufgaben streicht oder delegiert.
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Welche Zeitmanagement-Methoden gibt es?
Die am häufigsten angewendeten Methoden sind diese:
- Eisenhower-Prinzip: Diese Methode hilft bei der Priorisierung von Aufgaben, indem sie diese in vier Kategorien einteilt: dringend und wichtig, dringend aber nicht wichtig, wichtig, aber nicht dringend, und weder dringend noch wichtig.
- Pareto-Prinzip: Das Prinzip folgt der These, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Anstrengungen resultieren. Das Pareto-Prinzip dient dazu, sich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren und Zeitverschwendung für Kleinigkeiten zu vermeiden.
- Alpen-Prinzip: Diese Methode basiert auf den namensgebenden Schritten „Aufgaben aufschreiben“, „Länge einschätzen“, „Pufferzeit einplanen“, „Entscheidungen priorisieren“ und „Nachkontrolle“.
- ABC-Analyse: Diese Methode hilft bei der Priorisierung von Aufgaben, indem sie diese in drei Kategorien einteilt: A (wichtig und dringend), B (wichtig, aber nicht dringend) und C (nicht dringend und nicht wichtig) und jeder Kategorie einen bestimmten Zeitrahmen zuweist.
- Pomodoro-Technik: Diese Technik nutzt Intervalle von konzentrierter Arbeit und kurzen Pausen, um Effizienz und Konzentration bei der Arbeit zu steigern.
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Warum ist Zeitmanagement so wichtig?
Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen die meisten Menschen mit Dingen, die nicht nötig sind oder keinen Nutzen haben. Sie bemerken das aber nicht, weil sie sich in Kleinigkeiten verzetteln und dabei andere Dinge übersehen. So kommen leicht mehrere Stunden zusammen, die sich besser nutzen ließen. Gesteigerte Produktivität führt zu mehr Erfolg und weniger Stress. Menschen arbeiten mit einem guten Zeitmanagement nicht nur besser, sondern haben auch mehr Freude an ihrer Tätigkeit und sind motivierter, als wenn sie den Wettlauf gegen die Uhr ständig verlieren.