Emotionale Intelligenz – trainieren wir unsere Herzen!

In aller Munde ist sie ja schon länger – aber sie sollte definitiv auch in alle Herzen finden: die emotionale Intelligenz im Beruf. Gemeint ist das Zusammenspiel mehrerer sozialer und persönlicher Fähigkeiten, die das berufliche Miteinander entscheidend verbessern können. 

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie haben gerade eine Präsentation gehalten, in die Sie richtig viel Arbeit gesteckt haben. Welche Reaktion motiviert Sie mehr – der Kollege, der das ganze regungslos als Teil Ihres Jobs hinnimmt? Oder die Person, die Sie beglückwünscht, und gleich voller Empathie auf Details eingeht? Die meisten Menschen würden wohl Letzteres bevorzugen: ein klarer Punkt für die emotionale Intelligenz.

Lernen Sie hier, was sie ausmacht, wie Sie emotionale Intelligenz trainieren können und was sie genau im Berufsleben bedeutet. Was ist emotionale Intelligenz? Wer dies für sich klar beantworten kann, ist auf der Karriereleiter schneller einen Schritt höher.

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Was ist emotionale Intelligenz?

So berühmt er inzwischen ist – der Begriff der emotionalen Intelligenz ist noch relativ neu: John D. Mayer und Peter Salovey haben ihn erst im Jahr 1990 eingeführt. 

Es handelt sich um eine Erweiterung des klassischen Intelligenzbegriffs, welcher sich nur auf rationale und akademische Fähigkeiten beruft. 

Sozialwissenschaftler unterscheiden mehrere Kernkomponenten dieses Zusammenspiels sozialer und persönlicher Kompetenzen:

  • Selbstwahrnehmung (klare Registrierung eigener Gefühle)
  • Empathie (Wahrnehmung und Verständnis für Emotionen anderer)
  • intrinsische Motivation (Bereitschaft zur Umsetzung)
  • Selbstregulierung (Impulskontrolle eigener Emotionen)
  • Soziale Kompetenz (Selbstwahrnehmung als Teil von Teambeziehungen)

Emotionale Intelligenz im Beruf ist aufgrund des relativ jungen Begriffs noch nicht einheitlich umrissen. Manche Wissenschaftler zweifeln sogar noch an der Sinnhaftigkeit des Begriffes selbst. Unterschiedliche Begrifflichkeiten werden als zentral gewichtet: etwa soziale Kompetenzen wie die genannte Empathie und soziales Management, oder persönliche Fähigkeiten wie Selbstmanagement und Selbstbewusstsein

Trotz – oder gerade wegen – der Unschärfe des Begriffs lohnt es sich jedoch, ihn aufgrund seiner hohen beruflichen Bedeutung genauer zu beleuchten.

Kollegen im Gespräch
Kollegen im Gespräch
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Emotionale Intelligenz im Beruf: ihre Bedeutung

Ihr Chef fährt Sie aus dem Nichts an: „Warum steht da ein Teller auf Ihrem Schreibtisch?“ Eine für viele natürliche Reaktion wäre (zumindest unterdrückte) Gegenaggression. Emotional intelligente Menschen fühlen aber fast instinktiv einen Schritt weiter: Der Sohn des Chefs hat ja gerade massive Probleme in der Schule. In Ruhe wird der Teller entfernt.

Fühlen, was ist: Emotionale Intelligenz als spürbarer Karriere-Boost

Wer einen hohen EQ (Emotionsquotient) besitzt, weiß Gefühlsregungen klar einzuordnen und bezieht nicht alles automatisch auf sich selbst. Dies ist eine sehr wertvolle, von Empathie gespeiste Eigenschaft. Sie verhindert Missverständnisse und auf einen selbst zurückfallende Überreaktionen. 

Hier geht es nicht darum, sich alles gefallen zu lassen. Aber eine wirksame Selbstregulierung wird bei Kollegen und Vorgesetzten in jedem Fall einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlassen. So werden emotional intelligente Menschen im Job schneller erfolgreich agieren als in dieser Hinsicht eher unreife Personen. 

Ist emotionale Intelligenz im Beruf wichtig? 

Es liegt nahe, dass die meisten Menschen den EQ heute persönlich als wichtiger erachten als den IQ (Intelligenzquotienten) oder bereits vorhandenes Wissen. Die Motivierung anderer, Empathie und Überzeugungskraft sind schließlich ganz individuelle Eigenschaften, die im menschlichen Umgang hoch geschätzt sind. Qualifikationen sind erlernbar.

Da bildet natürlich auch der Beruf keine Ausnahme: Personalentscheider halten bei Vorstellungsgesprächen heute mitunter einen gezielten Fragebogen zum EQ bereit. Schließlich haben Studien gezeigt, dass emotionale Intelligenz bei Führungsstärke und Berufsleistung eine essenzielle Rolle spielt. Die Vorteile von emotionaler Intelligenz im Beruf sind vielfältig: Sie reichen von der leichteren Kompromissfindung über schnellere Konfliktlösung, dem Aufbau tragfähiger Beziehungen, das Gefühl des besseren Verstandenwerdens im Team bis hin zu einer hohen Anpassungsfähigkeit. All dies klingt deutlich nach einem Traum-Bewerber!

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Elemente der emotionalen Intelligenz

Emotionale Intelligenz trainieren heißt Erfolg trainieren. Wie bereits erwähnt, ist der Begriff noch nicht allumfassend wissenschaftlich definiert. Dennoch lohnt ein Blick auf die  Teilkompetenzen, die gemeinhin damit in Verbindung gebracht werden. Der bekannte amerikanische Autor David Coleman hat hier in seinem prägenden Fachbuch-Bestseller „EQ. Emotionale Intelligenz“ zwölf Kompetenzen besonders hervorgehoben.

Emotionale Intelligenz – 12 zentrale Elemente auf einen Blick:

Lächelnde Frau
Lächelnde Frau
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Emotionale Intelligenz trainieren

Auch wenn das Grundempfinden emotionaler Intelligenz genetisch und entwicklungsgeschichtlich sehr individuell verteilt ist – Teilkompetenzen des EQ lassen sich durchaus gesteuert verbessern, etwa Empathie und Selbstreflexion. 

So können Sie emotionale Intelligenz lernen und steigern:

Besprechungssituation, ein Mann lächelt
Besprechungssituation, ein Mann lächelt
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Berufe, für die emotionale Intelligenz wichtig ist

Emotionale Intelligenz zahlt sich quer durch alle Berufsfelder aus. Wer Gemütszustände zu lesen und die eigenen zu steuern weiß, ist stets im Vorteil. Es gibt jedoch Bereiche, die gar nicht ohne emotionale Intelligenz auskommen: Jobs, bei denen menschlicher Kontakt zentral gefragt ist.

Unter anderem in diesen Berufen ist emotionale Intelligenz besonders wichtig: 

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Eine Frau und ein Mann unterhalten sich an einem Stehtisch
Eine Frau und ein Mann unterhalten sich an einem Stehtisch
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Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten rund um das Thema „emotionale Intelligenz im Beruf”.