Führungskraft werden

Stellen Sie sich vor, Sie motivieren und inspirieren Ihr Team jeden Tag aufs Neue, erreichen gemeinsam die gesetzten Ziele und klettern ganz nebenbei die Karriereleiter Stufe für Stufe nach oben. Klingt verlockend? Dann könnte Führungsverantwortung das Richtige für Sie sein. Doch wie wird man eigentlich eine Führungskraft? Welche Eigenschaften befähigen Menschen, ein erfolgreiches Team zu leiten und das Unternehmen voranzubringen? Für alle angehenden Führungskräfte haben wir hier einige hilfreiche Tipps zusammengefasst.

1

Warum sollte ich Führungskraft werden?

Der Wunsch nach beruflichem Aufstieg ist oftmals mit Führungsverantwortung verbunden. Dann gehören Delegieren, Anweisen und Unterstützen der Mitarbeiter im eigenen Team zu den täglichen Aufgaben. Auch personelle Entscheidungen wie Personalauswahl bei Neueinstellungen, Abmahnungen, Kündigungen oder Beförderungen liegen in der Verantwortung der Führungskraft. Verantwortung kann viel Freude bereiten, gleichzeitig kann sie mit inneren Konflikten einhergehen. Wenn aus Kollegen plötzlich Chef und Weisungsempfänger werden, führt das oftmals zu Spannungen. Sind gewisse Eigenschaften und Voraussetzungen gegeben, gelingt der Einstieg in die Führungsebene besser und die neuen Aufgaben werden erfolgreich gemeistert. Vor allem aber sollten sich ambitionierte Aufsteiger über ihre Motivation im Klaren sein und wissen, welche Vor- und Nachteile dieser Schritt mit sich bringt.

Was spricht dafür, Führungskraft zu werden?

Viele Arbeitnehmer träumen davon, Führungskraft zu werden. Das Gehalt eines Mitarbeiters steigt mit seiner Entscheidungskompetenz. Nicht selten kommen zum höheren Gehalt weitere Nebenleistungen on top. Dazu gehören beispielsweise ein größeres Büro, höherwertige IT-Austattung, ein Dienstfahrzeug oder die Teilnahme an Dienstreisen und bestimmten Veranstaltungen. Diese Extraleistungen erhöhen die Motivation und machen das Arbeiten ein Stück angenehmer. Nicht nur das: Auch das Ansehen im privaten oder beruflichen Umfeld kann sich durch eine Beförderung positiv verändern und zu höherer Selbstzufriedenheit beitragen. 

Ganz nebenbei lernen Führungskräfte Neues und entwickeln sich weiter. Die Aussicht, durch Führungskräfteentwicklung, Fachvorträge oder Erfolgserlebnisse echte Führungskompetenz zu erlangen, ist verlockend. Neben der beruflichen Leistungsfähigkeit profitiert auch die persönliche Entwicklung davon.

Lesetipp

So klappt’s mit der Beförderung

zum Beitrag

Und hier noch ein ganz praktischer Tipp: Wenn es geklappt hat und Sie zur Führungskraft befördert wurden, fordern Sie ein Zwischenzeugnis über die Leistungen in ihrer bisherigen Position an. 

Was spricht dagegen?

Mit jedem Schritt auf der Karriereleiter steigt die Erwartung an die Fachkraft. Kein Arbeitgeber zahlt Führungskräften höhere Gehälter oder stellt ihnen einen Dienstwagen zur Verfügung, nur damit sie sich wohlfühlen. Im Gegenteil, die Erwartungen an den Mitarbeiter steigen proportional zu seinem Gehalt. Das zeigt sich zum Beispiel in einem höheren Zeitdruck, Übernahme der Verantwortung für die Leistungen des Teams oder Entscheidungskompetenz. 

Von Führungskräften wird die Teilnahme an Terminen wie Meetings oder Konferenzen, Messen, Kongressen oder dergleichen erwartet, in der Regel gilt Anwesenheitspflicht. Private Verpflichtungen müssen in diesen Fällen hinten angestellt werden. Das ist nicht jedem Arbeitnehmer möglich, so erlaubt die familiäre Situation jungen Eltern oftmals keine festen Terminzusagen. Das könnte insbesondere bei Kundenterminen zum Minenfeld werden.

Hand aufs Herz: Raten Kollegen und Vorgesetzte von den Karriereplänen ab? Oder bereitet Ihnen der bloße Gedanke an höheren Leistungsdruck Bauchschmerzen? Dann ist der Traum von der Führungsverantwortung nicht ausgeträumt, aber eventuell zu früh. Arbeiten Sie an Ihren Skills. Das gute Gefühl, als Führungskraft geeignet zu sein, stellt sich vielleicht schneller ein, als Sie jetzt denken. Fiebern Sie dagegen vor lauter Vorfreude und Energie bei dem Gedanken, ein Team zu führen, und fühlen Sie sich gut vorbereitet? Dann ist jetzt die richtige Zeit für Sie, Ihre Karrierepläne zu verwirklichen.

Drei Kollegen bei einem Meeting in einem Besprechungsraum.
Drei Kollegen bei einem Meeting in einem Besprechungsraum.

Warum will ich Führungskraft werden?

Neben monetären Gründen für den Aufstieg in die Führungsetage existieren eine Reihe von weiteren Triebfedern. Motivation für den Karriereschritt können unter anderem diese Argumente sein:

2

Aufgaben einer Führungskraft

Wie sich das Arbeitsleben als Führungskraft in der ersten Zeit verändert, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen bereits erste Erfahrungen in der Teamkoordination, fällt die Umgewöhnung nicht schwer – weder für die Führungskraft noch für alteingesessene Teammitglieder. Wer in puncto Mitarbeiterführung bei null anfängt, wird sicherlich zunächst Lehrgeld zahlen und sich in neue Aufgaben einfinden müssen.

Führungskräfte haben viele verschiedene Aufgaben, die in der Regel nicht fachlicher Natur sind. Dazu gehören:

 

3

Was macht eine gute Führungskraft aus?

Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn je nach Branche und Aufgabengebiet werden unterschiedliche Anforderungen an Führungskräfte gestellt. Einig ist man sich aber in der Regel darin, dass sie über einige persönliche Kompetenzen verfügen müssen, dazu gehören:

Menschenkenntnis und Empathie

Eine Führungskraft muss seine Mitarbeiter führen, sie motivieren und weiterentwickeln. Dafür muss sie einschätzen können, wo die Stärken, Schwächen und die Neigungen der einzelnen Mitarbeiter liegen. Dafür benötigen sie eine gewisse Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen

Lesen Sie hier mehr über die unterschiedlichen Rollen in einem Team.

Zwei Personen unterhalten sich.
Zwei Personen unterhalten sich.

Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick

Führungskräfte erhalten von ihren Vorgesetzten Vorgaben und Aufträge, die mit dem eigenen Team effektiv umgesetzt werden müssen. Information können nicht eins zu eins an die ausführenden Mitarbeiter weitergegeben werden, denn das führt möglicherweise zu Missverständnissen oder Fehlern. Hier ist Feingefühl gefragt. Je besser Führungskräfte in der Lage sind, ihre Kommunikation auf unterschiedliche Gesprächspartner abzustimmen, umso klarer sind die Anweisungen, wovon wiederum die Qualität der Ergebnisse profitiert. 

Zudem treffen Führungskräfte im Arbeitsalltag immer mal wieder auf Widerstand, zum Beispiel bei anstehenden Veränderungen oder bei Konflikten innerhalb des Teams. Hier ist kommunikatives Geschick gefragt, um Streits zu moderieren und zu schlichten und Widerstände produktiv aufzulösen.

Mann und Frau arbeiten in einem Büro.
Mann und Frau arbeiten in einem Büro.

Verbindlichkeit

Verbindlichkeit bedeutet, dass man seine Versprechen und Verpflichtungen einhält und für seine Handlungen und Entscheidungen Verantwortung übernimmt. Verbindliche Führungskräfte schaffen eine Basis für Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Respekt im Team, innerhalb der Führungsebene, bei der Unternehmensleitung und Geschäftspartnern. Führungskräfte müssen ihre Versprechen einhalten und zu ihrem Wort stehen. Mitarbeiter, die wissen, dass sie sich auf ihren Vorgesetzten verlassen können, vertrauen ihm in der Regel auch. Ihre Aufgaben erledigen sie damit selbstsicherer, motivierter und effektiver.

4

Warum gibt es Führungskräfteentwicklung?

Führungskräfte entscheiden im Worst Case über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Sie tragen die Verantwortung für die Produktion, Kostenentwicklung, Auftragslage und Personalstrategien. Damit liegt nicht nur der wirtschaftliche Erfolg in ihren Händen, sondern auch die Sicherheit der Arbeitsplätze und das Lohnniveau. Denn nur ein florierendes Unternehmen kann sich Gehaltsanpassungen und Mehrwerte für Mitarbeiter in Form von Boni, Arbeitsausstattung und mehr leisten. Niemals zuvor wechselten Mitarbeiter so schnell und unkompliziert den Arbeitgeber wie heute – der Fachkräftemangel macht es möglich. Mitarbeiter kündigen oftmals nicht bei einem Unternehmen, sondern sie verlassen die Führungskraft – daher hängt von deren Kompetenz vieles ab. Ist die Führungskraft nicht gut ausgebildet, kann das für ein Unternehmen katastrophale Folgen haben. 

Nicht nur etablierte Fachkräfte, auch der Nachwuchs verlässt ein Unternehmen mit schlechter Führungskompetenz und geringen Aufstiegschancen. Der demografischen Wandel verschärft die Situation zusätzlich, sodass Führungskräfte im besten Fall aus den eigenen Reihen gewonnen werden. Für junge, aufstrebende Mitarbeiter, die im Unternehmen bleiben, sind Fortbildungen die einzige Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. In Führungskräftetrainings erlangen sie die notwendigen Kompetenzen und lernen Methoden sowie Instrumente der Mitarbeiterführung kennen. 

Mentoring ist ein gutes Instrument, um Führungskräfte mit ihrer neuen Rolle vertraut zu machen. Mit der Unterstützung eines erfahrenen Mentors wachsen sie in die Rolle hinein. Seminare zur Führungskräfteentwicklung werden in vielen Unternehmen intern angeboten, sodass zeitgleich mehrere Mitarbeiter gecoacht und auf die individuelle Unternehmensphilosophie eingegangen werden kann. Externe Seminare sind für vereinzelte Schwerpunktthemen ideal. Wer sich besser für die Aufgaben einer Führungskraft rüsten möchte, kann auch selbst signalisieren, dass man eine Fortbildung belegen möchte. Das setzt ein positives Signal und beweist Einsatzwillen.

5

Tipps für Führungskräfte

Als Führungskraft ist es nicht nur hilfreich, sich regelmäßig fortzubilden, auch Feedback aus dem Kollegenkreis fördert die Entwicklung. Kompetente oder vertraute Kollegen mit Führungserfahrung betrachten Fragen gelegentlich aus einer ganz anderen Perspektive. Von den Tipps anderer kann man lernen und profitiert von deren Erfahrung im Sinne einer „best practice“ Kultur. Hierfür gibt es einige Tipps:

6

Häufige Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen: