„Wann kann ich in Rente gehen?” Viele Arbeitnehmer sehnen ihren Ruhestand herbei. Doch wenn es so weit ist, fallen viele in ein tiefes Loch. Die beruflichen Verpflichtungen fallen weg und auch die Sozialkontakte sind plötzlich eingeschränkt. Doch es gibt Möglichkeiten, um die innere Leere durch den Ruhestand zu vermeiden. Eine gute partnerschaftliche Beziehung, interessante Hobbys und der Besuch von Veranstaltungen sind nur einige dieser Möglichkeiten. Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf Ihren Ruhestand am besten vorbereiten und worauf Sie vor dem Renteneintritt achten sollten. 

Portrait eines Mannes, der zur Seite blickt
Portrait eines Mannes, der zur Seite blickt

Wann in Rente? Rechtzeitig informieren!

Heute ist es wichtig, die Vorbereitung auf den Ruhestand rechtzeitig zu beginnen. Das betrifft nicht nur die psychologische Vorbereitung auf die Rente, sondern auch die administrative. 

Doch: Ab wann kann man in Rente gehen? Seit der Rentenreform hat sich das reguläre Renteneintrittsalter erhöht. Ab wann Rente in voller Höhe möglich ist,  wird nun schrittweise vom 65. Lebensjahr bis zum 67. Lebensjahr heraufgesetzt.

  • Für Personen, die zwischen 1947 und 1958 geboren wurden, erhöht sich das Renteneintrittsalter jeweils um einen Monat.
  • Für die Geburtsjahrgänge zwischen 1959 und 1963 steigt das Renteneintrittsalter um zwei Monate gegenüber dem vorhergehenden Jahrgang.
  • Ab 2031 liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter dann bei 67 Jahren. Wer im Regeleintrittsalter in Rente geht, muss keine Abschläge bei seiner Rente befürchten. 

Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Formen der Altersrente. Diese Renten unterscheiden sich durch das jeweilige Regeleintrittsalter.

Neben der Regelaltersrente existieren noch: 

  • die Altersrente für langjährig Versicherte (35 Versicherungsjahre)

  • die Altersrente für besonders langjährig Versicherte (45 Versicherungsjahre)

  • die Altersrente für schwerbehinderte Menschen

Viele fragen sich heute: Frührente – ab wann?

Wer vorzeitig in den Ruhestand tritt, hat Abschläge zu erwarten. Das heißt, in diesen Fällen erhalten Sie weniger Rente. Ob Sie Ihre Altersrente vorzeitig und mit Abschlägen in Anspruch nehmen können, hängt somit auch von Ihren persönlichen Lebensumständen ab.

Für individuelle Auskünfte zu Ihrer Rente können Sie sich an Beratungsstellen der Deutsche Rentenversicherung wenden.

Beitragszeiten beachten

Um unliebsame Überraschungen beim Rentenantrag zu vermeiden, sind die Beitragszeiten für die Rentenversicherung zu beachten. Bei der Regelaltersrente zählen unter anderem folgende Zeiten zu den Versicherungszeiten:

  • Pflichtbeiträge und freiwillige Beiträge

  • Kindererziehungszeiten

  • Zeiten aus dem Versorgungsausgleich und Rentensplitting

  • Zeiten der geringfügigen Beschäftigung

  • Zuschläge aus Entgeltpunkten (bei versicherungspflichtigen Minijobs)

  • Ersatzzeiten (Flucht, politische Haft in der DDR)

Auch die Betrachtung der bevorstehenden steuerlichen Situation ist vor Rentenantritt interessant. Wenn Ihre Rente über dem Grundfreibetrag liegt (11.604 EUR vorgesehen in 2024), müssen Sie Ihr Einkommen weiterhin versteuern. 

Ruhestand vorbereiten und Veränderungen meistern

Der Ruhestand selbst ist mit zahlreichen Veränderungen verbunden. Das betrifft beispielsweise den Tagesablauf. Die fixen Aufstehzeiten entfallen und der Tagesablauf ist nicht mehr so klar strukturiert wie im Berufsleben. Das kann mitunter zu einem echten psychischen Problem werden. Daran sollten Sie denken, wenn Sie den Ruhestand vorbereiten. 

Beginnen Sie am besten schon einige Jahre vor dem geplanten Ruhestand, Dinge aufzuschreiben, die Sie im Rentenalter in Angriff nehmen wollen. Das kann die Ausübung eines bestimmten Hobbys sein – oder der Antritt einer langersehnten ausgedehnten Reise. Parallel dazu notieren Sie positive und negative Aspekte Ihres Berufslebens. Das erleichtert den Abschied aus dem Berufsalltag. 

Der erfüllende Ruhestand

Um im Rentenalter weiterhin glücklich und zufrieden zu sein, stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. 

Alternativen zum bisherigen Sozialleben suchen

Um fehlende Sozialkontakte durch den Austritt aus dem Berufsalltag zu kompensieren, verbringen Sie beispielsweise mehr Zeit mit Ihrem Partner, Ihrer Familie und Freunde. Beziehen Sie nahestehende Personen deshalb auch in Ihre Rentenplanung mit ein. Wenn Sie bereits Enkelkinder haben, können Sie auch mit diesen bestimmte Freizeitaktivitäten gemeinsam planen. 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vereine und Klubs, die sich über Ihre ehrenamtliche Mitarbeit freuen. Dort haben Sie außerdem die Gelegenheit, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Ferner besteht die Option, in sozialen Einrichtungen tätig zu werden. Dabei helfen Sie anderen Menschen – und das wiederum hilft Ihnen, sich weiterhin gebraucht zu fühlen. 

Freizeitaktivitäten starten

Das Rentnerleben besteht hauptsächlich aus einer Menge Freizeit. Um diese sinnvoll zu nutzen, bieten sich verschiedene Freizeitaktivitäten an. Dazu zählen zum Beispiel Wanderausflüge, Bergwanderungen oder das Gärtnern. Zudem haben Sie jetzt zeitlichen Freiraum für Dinge, für die Ihr Berufsleben zu stressig war. Viele nutzen die Gelegenheit und schreiben nun ein Buch oder erlernen ein Instrument. 

Daneben gibt es zahlreiche Senioren und Seniorinnen, die im Alter noch ein Seniorenstudium beginnen. An der sogenannten Universität des Dritten Lebensalters wurden dafür eigene Lehrangebote eingerichtet. Diese beschäftigen sich vorwiegend mit Themen wie Gesundheit oder Altersforschung. Im Seniorenstudium geht es nicht um den Erwerb eines akademischen Abschlusses, sondern vielmehr um die Möglichkeit, sich neuen Interessen zu widmen. In einigen Studienrichtungen besuchen Seniorenstudenten gemeinsam mit jungen Studenten die Vorlesungen. Das macht auch ihr Sozialleben lebendiger und abwechslungsreicher. 

Sich körperlich fit halten

Nicht zuletzt bietet die Rente die Gelegenheit, sich körperlich fit und in Form zu halten. Dafür wählen Sie eine bestimmte Sportart aus, beispielsweise eignen sich Walken oder Fahrradfahren. Oder Sie besuchen regelmäßig einen Sportverein, das Schwimmbad oder ein Fitnessstudio. Auch dort gibt es inzwischen entsprechende Angebote für Senioren. Die tägliche Bewegung im fortgeschrittenen Alter ist auch der Gesundheit dienlich. Sie fühlen sich ausgeglichener und durch den Sport werden Glückshormone freigesetzt, die das psychische Wohlbefinden erhöhen. 

Sie haben sich bereits ernsthaft mit Ihrem Renteneintritt auseinandergesetzt? Dann haben Sie jetzt hoffentlich einige weitere Anhaltspunkte, um Ihr Rentnerleben glücklich, sorgenfrei und zufrieden zu beginnen. 

Oder doch erst mal kein Abschied vom Berufsleben?

Während die meisten Erwerbstätigen den Beginn ihrer Rente herbeisehnen, starten „Silver Worker“ zu diesem Zeitpunkt erst richtig durch. Ältere Arbeitnehmer haben viel zu bieten. Erfahren Sie mehr über die Gründe für eine Karriere im Alter und die Vorteile von Silver Worker.

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