Gehalt oder Lohn oder Entgelt? Kleine Begriffsklärung
Lohn, Gehalt, Arbeitsentgelt? Es gibt viele Begriffe, mit denen Menschen das Geld bezeichnen, das am Monatsende für ihre Arbeitsleistung auf ihr Konto überwiesen wird. Doch herrscht nur wenig Klarheit darüber, was die Begriffe bedeuten und was sie unterscheidet. Eine kleine Übersicht:
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Einkommen
Der Sammelbegriff umfasst alle Einkünfte in Form von Geld oder Sachgütern, die eine Person oder ein Haushalt in einem bestimmten Zeitraum erhält. Darunter fallen auch Kapitalerträge oder Mieteinnahmen.
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Vergütung
Der Begriff beschreibt allgemein die finanzielle Gegenleistung für eine erbrachte Leistung.
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Entgelt bzw. Arbeitsentgelt
Damit sind alle laufenden oder einmaligen Einnahmen aus einer Beschäftigung gemeint. Dies ist sozusagen die Gegenleistung des Arbeitgebers für die vom Arbeitnehmer erbrachte Arbeitsleistung, die im Arbeitsvertrag geregelt ist. Hierzu zählen beispielsweise auch Entgeltumwandlungen nach dem Betriebsrentengesetz.
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Gehalt
Als Gehalt wird die regelmäßige, monatliche Vergütung bezeichnet, die ein Arbeitnehmer vom Arbeitgeber erhält. Das Gehalt ist fix. Jeden Monat wird der gleiche Betrag ausgezahlt – unabhängig von der tatsächlichen Leistung in diesem Zeitraum.
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Lohn
Früher wurde zwischen dem Lohn von Arbeitern und dem Gehalt von Angestellten unterschieden. Dieser Vergleich ist mittlerweile veraltet. Heute richtet sich der Lohn jedoch nach der konkret messbaren Leistung eines Mitarbeiters. Das heißt, er wird nach Faktoren wie Arbeitstagen, Arbeitsstunden, Mengen berechnet. Der Lohn kann damit von Monat zu Monat variieren.
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Honorar
Die Arbeit Freier Berufe wird mit einem Honorar vergütet. Dazu zählen beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater. Auch Künstler erhalten für ihre freiberufliche Tätigkeit ein Honorar. Die Höhe wird in der Regel vertraglich vereinbart, kann sich zusätzlich aber auch aus staatlichen Regelungen, wie z. B. der Honorarordnung für Architekten oder Ingenieure, ergeben.
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Sold
Berufssoldaten, Beamte sowie Richter erhalten für ihre Arbeit einen Sold.
Gehaltsrechner
Eltern
Elternzeit und Verdienst
Mütter und Väter haben die Möglichkeit Elternzeit zu nehmen, um ihren Nachwuchs zu betreuen. In der Regel ist diese Zeit auf eine Dauer von drei Jahren begrenzt. Während dieser Zeit genießen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kündigungsschutz. Arbeitgeber sind jedoch während der Elternzeit nicht zur Lohnfortzahlung verpflichtet. Das heißt jedoch nicht, dass es während der Elternzeit überhaupt kein Geld gibt: Zwölf Monate lang erhalten die Eltern zumindest einen Teil ihres eigentlichen Gehalts in Form von sogenanntem Elterngeld.
Weitere Rechner
Wissenswertes
Häufige Fragen rund um Lohn und Gehalt
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Was ist der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt?
Im deutschen Sprachgebrauch werden Lohn und Gehalt oft synonym verwendet – dies ist jedoch nicht ganz korrekt denn es gibt tatsächlich einen Unterschied: Lohn richtet sich nach einer konkret erbrachten Leistung, beispielsweise der Anzahl der Stunden, die gearbeitet wurden. Der Lohn kann somit von Monat zu Monat variieren. Ein Gehalt ist ein festes Entgelt, das jeden Monat gleich ist, egal, wie viele Stunden tatsächlich gearbeitet wurden.
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Was steht in der Lohn- oder Gehaltsabrechnung?
Eine Gehalts- bzw. Lohnabrechnung ist ein Dokument, das die Bestandteile aufzeigt, aus denen sich das Entgelt von Mitarbeitern in einem bestimmten Zeitraum zusammensetzt. Es informiert Arbeitnehmer u. a. über ihre Einkünfte sowie die Abzüge von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
Jedem Arbeitnehmer steht eine Entgeltabrechnung zu, d. h. jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, eine monatliche Abrechnung zu erstellen. § 108 Abs. 1 der Gewerbeordnung (GewO) nennt alle Angaben, die eine Lohnabrechnung enthalten muss. Jede Entgeltabrechnung ist nach einem bestimmten Schema aufgebaut. So werden erst steuerpflichtige Zuschläge und sonstige Bezüge zum Brutto-Entgelt hinzugerechnet. Daraus ergibt sich das steuer- und sozialversicherungspflichtige Brutto-Entgelt. Dann werden sämtliche Abzüge wie die Lohn- und Kirchensteuer und Sozialversicherungsbeiträge subtrahiert. Schließlich werden vom Netto-Entgelt sonstige Leistungen wie Vorschüsse oder Sachbezüge abgezogen.
Wie Sie von Ihrem Brutto-Entgelt zum Netto-Betrag kommen, können Sie mit unserem Gehaltsrechner einfach nachrechnen.
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Wann werden Lohn oder Gehalt auf das Konto überwiesen?
Es gibt keine allgemeingültige Frist für die Gehaltsüberweisung. Üblicherweise wird dies im jeweiligen Arbeitsvertrag geregelt. Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer verpflichtet, in Vorleistung zu gehen. Das bedeutet, der Verdienst für einen Zeitabschnitt wird erst fällig, wenn die Arbeitsleistung erbracht wurde. Das Gehalt muss daher erst im Folgemonat überwiesen werden. Als Stichtag wird in den meisten Fällen der 1. oder 15. gewählt.
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Welcher Lohn bzw. welches Gehalt ist angemessen?
Welches Gehalt für eine Person angemessen ist, lässt sich oft nicht pauschal beantworten. Die Höhe des Gehalts hängt von Faktoren wie z. B. Branche, Alter, Ausbildung oder Bundesland ab. Entscheidend ist jedoch oft: Wie hoch ist die Nachfrage nach einer Leistung? Wer vor einem Berufseinstieg steht, vor einer Gehaltsverhandlung oder seinen Marktwert bestimmen möchte, kann sich an Gehaltstabellen oder Online-Vergleichsseiten orientieren. Sie verschaffen einen Überblick über das gängige Gehaltsniveau.
Ausnahme: In bestimmten Branchen wird die Höhe des Lohns durch einen Tarifvertrag geregelt.
Lesetipp: Sie fühlen sich unterbezahlt? Hier erhalten Sie nützliche Informationen zu dem Thema.
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Wie verhandle ich Gehalt bzw. Lohn?
Im Berufsleben stehen Arbeitnehmer immer wieder vor Gehaltsverhandlungen, z. B. beim Jobwechsel, beim Vorstellungsgespräch oder nach Ablauf der Probezeit. Die Gründe dafür, ein höheres Gehalt einzufordern, können unterschiedlich sein. Erfahren Sie hier die wichtigsten Tipps rund um die Gehaltsverhandlung.
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Wie rechne ich den Stundenlohn aus?
Um den Monatslohn in den Stundenlohn umzurechnen, ist diese Formel anwendbar:
Stundenlohn = 3 × Monatslohn ÷ 13 ÷ wöchentliche Arbeitsstunden.
Da die Anzahl der Arbeitstage in jedem Monat unterschiedlich ist, wird, für die Stundenlohnberechnung stets ein Quartal, also 3 Monate, zur Berechnung herangezogen. Die Zahl 13 ergibt sich aus der Annahme, dass ein Quartal aus 13 Wochen besteht.
Schneller und einfacher geht die Berechnung mit dem Stundenlohnrechner von Randstad vornehmen.
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Was ist der Mindestlohn?
In Deutschland gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn. Damit ist eine Lohnuntergrenze festgelegt, die ein Arbeitgeber mindestens je Stunde zahlen muss.
Wie hoch ist Ihr Gehalt im Vergleich zum Mindestlohn? Jetzt herausfinden.
Was gehört zum Gehalt?
Das Gehalt umfasst die Vergütung für eine berufliche Tätigkeit. Doch nicht selten kommen zum vereinbarten Festgehalt weitere Leistungen hinzu. Das können Sachbezüge oder finanzielle Sonderleistungen sein. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die gängigsten Gehaltsbestandteile:
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Vermögenswirksame Leistungen
Vermögenswirksame Leistungen sind eine freiwillige Zusatzleistung des Arbeitgebers, die monatlich bis zu 40 Euro (Stand April 2022) betragen kann. Es ist nicht möglich, den Betrag direkt aufs Konto zu überweisen. Er muss vermögenswirksam angelegt werden, z. B. in einem Bausparvertrag.
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Betriebliche Altersvorsorge
In manchen Fällen erhalten Arbeitnehmer einen Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge vom Arbeitgeber. Etwa, wenn sie über eine Direktversicherung, eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds erfolgt. Dieser Arbeitgeberzuschuss liegt aktuell bei 15 Prozent. Grundsätzlich ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, seinen Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten.
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Sachbezüge wie Firmenwagen, Diensträder und Jobticket
Um den Arbeitsweg oder Reisetätigkeiten für Arbeitnehmer angenehmer zu gestalten, bieten Arbeitgeber zusätzliche Leistungen wie Firmenwagen, Diensträder oder Jobtickets. Die Besteuerung von Firmenwagen und Dienstrad läuft dabei in der Regel direkt über die Gehaltsabrechnung. Das Jobticket ist jedoch seit 2019 steuerfrei.
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Zuschläge
Nimmt ein Arbeitnehmer besondere Arbeitserschwernisse in Kauf, wird das üblicherweise durch einen Zuschlag entlohnt. Als Erschwernis gilt beispielsweise das Arbeiten zu Zeiten, in denen die Mehrheit der Mitarbeiter frei hat, oder zu Zeiten, die über die Regelarbeitszeit des Unternehmens hinausgehen. Typische Zuschlagsarten sind daher:
- Sonntagszuschlag
- Feiertagszuschlag
- Nachtarbeitszuschlag
- Schichtzuschlag
- Überstundenzuschlag
Branchenzuschläge stellen eine Besonderheit in der Zeitarbeit dar. Sie dienen dazu, das Entgelt einer Zeitarbeitskraft an das eines vergleichbaren Stammmitarbeiters des Kunden anzupassen. Jetzt mehr über Branchenzuschläge erfahren!
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Zulagen
Zu bestimmten Anlässen gewähren Arbeitgeber zusätzliche Leistungen zum Gehalt, zum Beispiel:
- Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld
- Hochzeits- und Geburtsbeihilfe
- Einmalzahlung ab einer bestimmten Dauer der Betriebszugehörigkeit
Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden oft auch als 13. oder 14. Monatsgehalt bezeichnet, da sich ihre Höhe in der Regel am monatlichen Grundgehalt orientiert.
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Prämie und Gratifikation
Prämien und Boni werden oftmals synonym verwendet. Bei beiden Gehaltsbestandteilen handelt es sich um Zuzahlungen zum Festgehalt. Diese orientieren sich an der Leistung eines Mitarbeiters, einer Abteilung oder des Unternehmens. Eine Gratifikation ist eine Sonderzahlung, die einmalig erfolgt.