Nach einer Trennung leiden viele Arbeitnehmer unter nagendem Liebeskummer, am Arbeitsplatz bereitet dies mitunter zusätzliche Probleme. Liebeskummer beeinträchtigt Menschen sowohl psychisch als auch physisch. Die Schmerzen, welcher Art auch immer, können oft schwer erträglich sein und führen zu mangelhafter Konzentration. Wann eine Krankschreibung wegen Trennung möglich ist und was gegen Liebeskummer bei Arbeit hilft, erfahren Sie hier. Darüber hinaus erhalten Sie wertvolle Tipps zur Kummerbewältigung. 

Liebeskummer am Arbeitsplatz

Ein gebrochenes Herz und dann noch viel Stress am Arbeitsplatz? Das braucht keiner. Doch manchmal kommt es vor, dass Liebeskummer in der Arbeit zu ernsthaften Beschwerden führt, welche sich negativ auf die Konzentration auswirken. Trennungsschmerz ist eine emotionale Krise, in die viele Menschen zumindest einmal im Leben schlittern. Dieser Kummer hat verschiedene Ursachen. In den meisten Fällen folgt er auf eine unvorhergesehene Trennung vom bisherigen Partner oder manchmal durch den Tod des geliebten Menschen. Je länger die Liebesbeziehung gedauert hat, desto schmerzhafter ist der Verlust.

Frau im Büro mit nachdenklichem Blick
Frau im Büro mit nachdenklichem Blick

Folgen von Liebeskummer

Mit Liebeskummer arbeiten ist nicht ganz leicht, denn dieser emotionale Stress führt sowohl zu psychischen als auch physischen Symptomen. Zu den psychischen Folgen zählen:

  • Depressionen
  • Pessimismus
  • ein gestörtes Selbstwertgefühl
  • Zukunftsängste

Diese seelischen Belastungen verhindern ein konzentriertes und erfolgreiches Arbeiten. Darunter leiden mitunter auch andere Mitarbeiter und Kollegen. Auf jeden Fall wird die Arbeitsleistung insgesamt in Mitleidenschaft gezogen, was auch Vorgesetzten negativ auffallen kann. Darüber hinaus führen diese psychischen Probleme nach einer gewissen Zeit auch zu körperlichen Symptomen. Dazu gehören vor allem:

  • Schlafstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Atemprobleme

Halten diese Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, beeinträchtigt auch das die Leistungsfähigkeit zusätzlich. 

Phasen des Kummers

Liebeskummer teilt sich in einzelne Phasen auf, die vorwiegend fließend ineinander übergehen. 

  1. Man verdrängt die Trennung und will sie gar nicht wahrhaben. Manche trachten danach, die Beziehung wieder zu erneuern. 
  2. Die Trauerphase beginnt. In dieser Zeit dominieren auch Depressionen, Wut und Ärger. 
  3. Die psychische Verarbeitung der Trauer beginnt und man fühlt sich langsam wieder wohler. 
  4. Letztendlich ist man so weit, das Ende der Beziehung zu akzeptieren. 

Bewältigung von Liebeskummer

Der Herzschmerz kann bewältigt werden. Sich krankschreiben wegen Liebeskummer ist meist nicht der richtige Weg. Wer eine Krankschreibung wegen einer Trennung anstrebt, steht zunächst vor dem Problem, dass dieses Argument kein offizieller Grund ist. Leiden Sie unter Beschwerden, die das Arbeiten verhindern, sollten Sie rechtzeitig einen Arzt aufsuchen und mit ihm über Ihre Arbeitsfähigkeit sprechen. 

Selbstfürsorge 

Während der Arbeit kann die emotionale Bewältigung von Liebeskummer erfolgen. Arbeit lenkt ab und bringt auf andere Gedanken. Manche Menschen stürzen sich gerade aus Trauer in den Arbeitsmodus und fühlen sich nach einiger Zeit wohler. Es stimmt daher nicht automatisch, dass Liebeskummer arbeitsunfähig macht. Der emotionale Stress wird durch aktive Tätigkeiten reduziert und wer gut arbeitet, erzielt Erfolge. Diese lassen das Leben gleich wieder in einem besseren Licht erscheinen. 

Vorgesetzte und Kollegen

Wer eine Trennung hinter sich hat und unter Liebeskummer leidet, kann seine Kollegen und Vorgesetzten in diese Tatsache einweihen. Dafür ist beispielsweise die Mittagspause der geeignete Zeitpunkt. Wer vor lauter Kummer gar nicht mehr arbeiten kann oder will, hat die Möglichkeit, den Chef darüber zu informieren. Manche Vorgesetzte haben dafür Verständnis und geben Betroffenen sogar eine gewisse Zeitlang frei. Diese Zeit kann man dafür nutzen, um seinem Kummer Luft zu machen und durch viel Bewegung oder Sport einen Ausgleich zu schaffen. 

Krisenbewältigung

Wie können Sie eine derartige Krise also meistern? Private Probleme am Arbeitsplatz werden oft als „nicht angebracht” erachtet. Berufliches und Privates sind vielerorts noch strikt voneinander zu trennen. Wen der Liebeskummer bis in die Arbeit verfolgt, der kann unter Umständen professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Psychologen unterstützen Menschen in Krisen besonders gut und geben wertvolle Ratschläge. Mit geschulter Unterstützung ist Vieles möglich, um den persönlichen Schmerz zu lindern. 

Gefühle zulassen

Auch wenn die Arbeit meist nicht der geeignete Ort dafür ist: Es ist wichtig, die schmerzenden Gefühle zuzulassen. Liebeskummer zu verleugnen, ist nicht der richtige Weg. Im Extremfall können Sie sich in stillen Momenten zurückziehen und einmal gründlich ausweinen. 

Reden hilft

Wer keinen Psychologen aufsuchen will, kann sich mit seinem Kummer auch an eine Vertrauensperson wenden. Gute Freunde oder Eltern sind hier hilfreich. Auch Kollegen, zu denen Sie ein besonders enges und persönliches Verhältnis pflegen, können den Einzel-Austausch als Vertrauensbeweis schätzen und ihre Empathie zeigen. Achten Sie aber auf die Signale des Gegenübers! 

Schreiben

Ein gutes Mittel, um seelische Probleme zu bewältigen, ist das Schreiben. Wer niemanden findet, bei dem er sich aussprechen kann, schreibt einfach seine Gefühle nieder. Dazu eignet sich beispielsweise ein Tagebuch. 

Ablenkung

Schließlich sind Ablenkungen ein willkommenes Heilmittel gegen Liebeskummer. Wer sich mit Tätigkeiten ablenkt, kommt rasch auf andere Gedanken und grübelt nicht ständig vor sich hin. Solche Ablenkungen – insbesondere sportliche Aktivitäten – sind auch hilfreich, um Stress abzubauen. 

Besser arbeiten als leiden

Wer trotz seines Liebeskummers zur Arbeit geht, sollte auf seine Leistungsfähigkeit achten. Ein gutes Zeitmanagement hilft, den Arbeitsalltag zu organisieren. Eine Prioritätenliste trägt dazu bei, die wichtigsten Aufgaben im Blick zu haben – auch bei mangelnder Konzentration. Diese Dinge arbeiten Betroffene der Reihe nach ab und kommen damit oft deutlich besser durch den Arbeitstag. 

Wer sich auf die Arbeit konzentriert, lenkt sich gleichzeitig von quälenden Gedanken über die vergangene Beziehung ab. Außerdem wird die Arbeitsleistung so nicht mehr so stark beeinträchtigt. Liebeskummer und Arbeit können mit Arbeitsfokus gleichzeitig besser bewältigt werden.