Was ist ein Chemielaborant bzw. ein Chemisch-technischer Asssistent?

Chemielaboranten werden in vielen Bereichen eingesetzt und teilweise unterschiedlich genannt, zum Beispiel Labortechniker, Laborassistent, Labormitarbeiter oder CTA. Bei diesen Berufsbildern unterscheiden sich zwar teilweise die Ausbildungen, ihre Tätigkeiten ähneln sich jedoch stark. So gehört zu den Aufgaben von Chemielaboranten die Prüfung organischer und anorganischer Stoffe sowie die Untersuchung chemischer Prozesse. Außerdem erzeugen Chemielaboranten bzw. CTA Stoffgemische und optimieren Syntheseverfahren. Auch immunologische, diagnostische und biotechnische Untersuchungen zählen zu den Tätigkeiten von Chemielaboranten. Sie messen Werte, protokollieren und werten Versuchsabläufe aus. Hierbei müssen sie äußerst sorgfältig arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse nachvollziehbar und reproduzierbar machen, da sie ansonsten nicht verwertbar sind. Dies ist besonders wichtig, wenn beispielsweise Analysen für rechtliche Zwecke und Gerichtsverfahren erstellt werden müssen. Der Chemielaborant absolviert eine dreieinhalbjährige duale Ausbildung und sammelt bereits praktische Laborerfahrung, während der CTA in einer zweijährigen schulischen Ausbildung lediglich die Theorie vermittelt bekommt und Laborerfahrungen nur durch zwei 6-wöchige Praktika erwirbt. 

In vielen Bereichen sind zahlreiche Stellenangebote für Chemielaboranten vorhanden, sodass sich Bewerber über eine Auwahl an abwechslungsreichen und zukunftssicheren Jobs freuen. Hierbei können angehende Chemielaboranten sich von ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten leiten lassen und bestimmen, ob sie beispielsweise in der chemischen Industrie, im medizinischen Bereich oder in Abteilungen der öffentlichen Verwaltung tätig werden möchten. In jedem Fall ist das Berufsbild des CTA geprägt durch eine hohe Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit teilweise gefährlichen und gesundheitsschädlichen Stoffen, wodurch hohe Sorgfalt und Genauigkeit erforderlich werden. Wer Spaß an neuen Entdeckungen hat, ist als Chemielaborant in der Forschung gut aufgehoben. Hier wird – in der Regel angegliedert an wissenschaftliche Institute oder Forschungseinrichtungen – bedarfsorientiert geforscht und somit ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des chemischen Bestandswissens geleistet.

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Arbeiten als CTA und Chemielaborant

Chemielaborant  – Aufgaben und Tätigkeiten

Chemielaboranten sind mit der Planung und Durchführung von Versuchen betraut. Sie führen diese selbstständig durch und protokollieren Ergebnisse und Auswertungen der Versuchsabläufe. Bei Besonderheiten und Auffälligkeiten werden diese gesondert dargestellt. Ein Chemielaborant ist darüber hinaus für das Vorbereiten von Chemikalien und Laborgeräten zuständig und sorgt dafür, dass diese regelmäßig kalibriert werden, da Messergebnisse sonst nicht verwendet werden können oder – bei behördlichen Untersuchungen – nicht gerichtsverwertbar sind. Auch das selbstständige Aufbereiten von Proben sowie deren Untersuchung gehört zu der verantwortungsvollen Arbeit eines Chemielaboranten. Er plant und führt analytische Tests durch, bewertet Prüfergebnisse auf Basis der Anforderungen und Spezifikationen, dokumentiert die Untersuchungsergebnisse und nimmt statistische Auswertungen vor. 

Chemielaboranten werden für medizinische oder rechtliche Untersuchungen eingesetzt und finden im Forschungsbereich Verwendung. Sie arbeiten sehr sorgfältig und dokumentieren nicht nur Versuchsergebnisse, sondern auch ihren Versuchsaufbau sowie die Durchführung, um eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. In größeren Forschungsinstituten oder Laboren sind sie manchmal mit der Koordination und Organisation der Arbeitsabläufe betraut oder übernehmen spezielle Aufgaben, beispielsweise die Bestellung und das Bereithalten notwendiger Arbeitsmittel wie Chemikalien, Geräte und Laborzubehör. 

Auch das Herstellen von organischen und anorganischen Präparaten sowie die Herstellung von Lösungen und Nährmedien führen CTA durch und leisten somit einen wichtigen Beitrag unter anderem für medizinische Einsatzzwecke. Doch auch in der Wirtschaft werden die Fähigkeiten eines Chemielaboranten benötigt, beispielsweise in der Pharma- und Kosmetikindustrie. Letztlich gehört es zum abwechslungsreichen Berufsbild des Chemisch-technischen Assistenten, sich um die Entwicklung und Optimierung von Analyse- und Herstellungsverfahren sowie entsprechender Vorschriften zu kümmern, wodurch nicht nur die Arbeitsqualität, sondern auch die Arbeitssicherheit gewährleistet und gefördert werden.

Portrait eines Mannes, der lächelnd zur Seite blickt
Portrait eines Mannes, der lächelnd zur Seite blickt
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Arten von Chemielaboranten

Manchmal wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Bezeichnung Chemielaborant synonym mit dem Begriff Chemisch-technischer Assistent (CTA) verwendet. Auch finden sich oft beide Bezeichnungen in Stellenbeschreibungen. Wenn die Tätigkeiten auch sehr ähnlich beziehungsweise fast identisch sind, gibt es jedoch Unterschiede in der Ausbildung. Ein Chemielaborant absolviert eine dreieinhalbjährige Ausbildung, während der er sich spezialisieren kann, praktische Ausbildungsinhalte vermittelt bekommt, erste Erfahrungen im Labor sammelt und ebenfalls eine Ausbildungsvergütung erhält. Ein CTA durchläuft eine zweijährige, rein schulische Ausbildung, in welcher nur wenige praktische Erfahrungen (im Rahmen von Praktika) gesammelt werden können. Sind weitere Kompetenzen für bestimmte Jobs erforderlich, müssen diese zusätzlich vom CTA erworben werden. 

Obwohl bei beiden Ausbildungen, keine besonderen Spezialisierungen vorgesehen sind, gibt es dennoch die Möglichkeit sich auf bestimmte Themen zu fokussieren. So kann der Chemielaborant seine Ausbildung durch Wahlqualifikationen vertiefen und etwa zwischen den folgenden Fächern wählen:

  • präparative Chemie, Synthesetechnik
  • Anwenden spektroskopischer Verfahren
  • Durchführen mikrobiologischer Arbeiten
  • Herstellen, Applizieren und Prüfen von Beschichtungsstoffen und -systemen
  • Digitalisierung in Forschung, Entwicklung, Analytik und Produktion
  • anwendungstechnische Arbeiten, Kundenbetreuung
  • Formulieren, Herstellen und Prüfen von Bindemitteln
  • umweltbezogene Arbeitstechniken
  • Arbeiten mit vernetzten und automatisierten Systemen

Auch der Chemisch-technische Assistent kann im Rahmen seiner Ausbildung, je nach Bundesland, einen Fokus auf die folgenden Gebiete setzen:

  • Biochemie
  • Lebensmittelanalytik
  • Umweltchemie

 

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Gehalt eines Chemielaboranten / CTA

Das durchschnittliche Gehalt eines Chemielaboranten / CTA hängt von mehreren Faktoren ab. Bei Berufseinsteigern fällt das Gehalt in der Regel niedriger aus als bei erfahrenen Kräften. Außerdem spielen die Größe des Unternehmens, die Branche und die Region eine ausschlaggebende Rolle. Einen guten Anhaltspunkt für das Durchschnittseinkommen eines Chemielaboranten in bestimmten Regionen liefert der Randstad Gehaltschecker.

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Chemielaboranten und CTA

Angehende Labormitarbeiter werden in einer dreieinhalbjährigen und in der Industrie anerkannten dualen Ausbildung auf ihren späteren Beruf vorbereitet. Neben Grundlagenwissen, das in der Berufsschule vermittelt wird, werden handwerkliche und praktische Fähigkeiten direkt im Ausbildungsbetrieb erlernt, beispielsweise in Laboren von Getränke- oder Medikamentenherstellern. Um mit der Ausbildung beginnen zu können, müssen Interessierte einen der begehrten Ausbildungsplätze ergattern. Hierzu ist es vorteilhaft, die Allgemeine Hochschulreife zu besitzen. 27 Prozent aller Auszubildenden besaßen jedoch im Jahr 2022 auch eine mittlere Reife, sodass das Abitur zumindest keine zwingende Voraussetzung für eine Karriere als Chemielaborant ist (Quelle: Berufenet.Arbeitsagentur.de, Stand: April 2024).

Die Ausbildung zum CTA dauert im Vergleich nur etwa zwei Jahre. Sie besteht aus einer rein schulischen Ausbildung, die anhand von Praktika praktisch ergänzt wird. Zugangsvoraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss. Bewerber werden von Berufsfachschulen anhand eigener Kriterien ausgewählt, wobei meistens gute Noten in Deutsch, Englisch und Mathematik gefragt sind. Ander als bei der Ausbildung zum Chemielaboranten, wird die CTA Ausbildung nicht vergütet. An privaten Schulen können sogar Lehrgangsgebühren anfallen.

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Vorteile für Chemielaboranten / CTA bei Randstad

Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass Sie einen Job finden, der perfekt zu Ihren Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass Sie beste Arbeitsbedingungen vorfinden, damit Sie in Ihrem Wunschjob Ihr volles Potenzial entfalten können. 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Chemielaboranten.

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