Was ist Motivation?

Das Geheimnis der Motivation liegt in ihrer alles verändernden Wirkung. Woher kommt diese Superpower, die für einige Menschen täglicher Begleiter auf dem Weg zum Job ist und für andere ein unbekanntes Mysterium? In der modernen Arbeitswelt hat die Motivation eine viel größere Bedeutung als Know-how und Ausbildung. 

Gut zu wissen: Motivation steigert nicht nur die Leistung und Zufriedenheit, sondern hält auch gesund!

Motivation und Motive

Man kann sich Motivation wie eine Energiequelle vorstellen, die dafür verantwortlich ist, wie Menschen Aufgaben erfüllen und sich im Job einbringen. Der Motivation liegen Motive zugrunde. Motive sind alle Beweggründe, die Menschen dazu bringen etwas zu tun. Alle Gründe zusammengenommen ergeben die Motivation, die jedoch durchaus wechselhaft sein kann. Wer heute überdurchschnittlich motiviert ist, kann schon morgen lustlos am Schreibtisch sitzen, wenn das Motiv nicht stark genug ist oder mit anderen Motiven konkurriert. Die Kunst, andere zu motivieren, wird nicht umsonst in umfangreichen Coachings geschult und trainiert. Sie kann entscheidend für den Teamerfolg sein oder aber, wenn sie schwächelt, alle Chancen zunichte machen. Der Antrieb ist keine Frage des Know-hows, denn rein objektiv betrachtet wissen alle Menschen, dass sie mit Fleiß, Einsatz und Durchhaltevermögen weiterkommen als ohne. Motive sind individuell und sie unterscheiden sich in unterschiedlichen Lebenslagen voneinander und variieren von Job zu Job, von Typ zu Typ. Dennoch gibt es einige Treiber, die effektiver und nachhaltiger funktionieren als andere.

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Die Bedeutung von Grundbedürfnissen für die Motivation

Wenn Menschen prokrastinieren, also Dinge aufschieben, fehlt ihnen die Motivation. So weit, so schlecht. Warum schieben Menschen wichtige Aufgaben Tag für Tag vor sich her ,wohl wissend, dass es dadurch nicht einfacher wird und doch irgendwann getan werden muss? Wer so lange ein Motivationsproblem hat, bis er ein Zeitproblem bekommt, dem fehlt es womöglich an Druck oder an der richtigen Belohnung. Denn das Belohnungssystem des Gehirns bewertet Erfolge anders, als es die Logik vermuten lässt. Also schlägt die schnelle und kleine Zufriedenheit die späte, aber größere Zufriedenheit? 

Während dem einen die zeitnah erledigte Steuererklärung ein anstrengendes Neujahr wert ist, können sich andere erst Mitte März dazu durchringen. Beiden winkt dieselbe Belohnung: Eine Aufgabe weniger auf der To-do-Liste. Beiden steht die, wenn auch individuell unterschiedlich, selbe Arbeit bevor. Schließlich wird die Steuererklärung nicht einfacher, nur weil sie länger auf dem Schreibtisch darauf wartet, erledigt zu werden. Was treibt Menschen also an?

Maslow’sche Bedürfnispyramide

Alle Menschen haben scheinbar unterschiedliche Bedürfnisse, doch aus psychologischer Sicht sind es dieselben grundlegenden Anreize, die für sämtliche Handlungen verantwortlich sind. Eines der bekanntesten Modelle zur Erklärung der Motivation ist die Bedürfnispyramide nach Maslow. Demzufolge muss jeweils eine Bedürfnisstufe erfüllt sein, bevor Menschen sich mit der nächsthöheren auseinandersetzen. Unten in der Pyramide befinden sich die Defizitbedürfnisse, die erfüllt sein müssen. Dazu gehören Grundbedürfnisse wie essen und schlafen, ein gesichertes Einkommen und soziale Bedürfnisse. Erst wenn diese drei Stufen gesichert sind, setzen die Wachstumsbedürfnisse als Motivationstreiber ein: Anerkennung und Selbstverwirklichung stehen ganz oben. 

Was passiert, wenn es keine unerfüllten Anreize mehr gibt? Ist dann keine Motivation mehr nötig, weil alle Bedürfnisse erfüllt sind? Oder entwickeln Menschen dann einen neuen Antrieb? Und die wichtigste Frage: Warum sind Menschen bereits bei der untersten Stufe der Pyramide, der Grundbedürfnisse, unterschiedlich stark motiviert?

Illustration der Maslowschen Bedürfnispyramide
Illustration der Maslowschen Bedürfnispyramide
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Die verschiedenen Arten von Motivation

Motivation kommt von innen oder doch von außen? Der Wunsch nach einem leeren Schreibtisch kann ebenso motivierend sein wie die Rückzahlung durch das Finanzamt. Ein zufriedener Kunde und ein abgeschlossenes Projekt können größere Zufriedenheit auslösen als der finanzielle Bonus des Arbeitgebers. Tatsache ist, dass es zwei verschiedene Grundarten von Motivation gibt: Motive, die aus dem Inneren stammen und Motive, die von außen kommen. Sie werden als intrinsische und extrinsische Motivation bezeichnet.

Man sitting with pensive look
Man sitting with pensive look
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Faktoren, welche die Motivation beeinflussen

Arbeitgeber können mit einer positiven Unternehmenskultur und einigen Anreizen die Motivation ihrer Mitarbeiter steigern. Dazu gehören vor allem Maßnahmen, die auf ein gutes Miteinander und eine Wohlfühlatmosphäre ausgerichtet sind. Flexible Arbeitszeiten, Teambuilding, kleine Aufmerksamkeiten wie kostenlose Getränke und Obst und ein ansprechendes Büro steigern die Motivation. Auch einfache Dinge wie Pflanzen im Büro tragen dazu bei, dass Menschen sich in ihrer Umgebung wohlfühlen. 

Wie man seine Motivation im Job steigern kann

Wer trägt die Verantwortung für motivierte oder demotivierte Mitarbeiter? Ist es der Arbeitgeber oder der Beschäftigte selbst? Am besten funktioniert es, wenn beide Seiten sich der Vorteile eines motivierten Teams bewusst sind und zusammen für ein gutes Klima sorgen. Während der Arbeitgeber mit extrinsischen Motiven wie einem angemessenen Gehalt, Urlaubstagen, Homeoffice oder flexiblen Arbeitszeiten punkten kann, haben Beschäftigte über ihre innere Einstellung ganz andere Möglichkeiten. Nicht jeder Morgen ist ein guter Morgen. An einigen Tagen wachen Menschen bereits schlecht gelaunt und missmutig auf. Wie schaffen es Motivationskünstler, sich an diesen Tagen von ihrer Unlust zu befreien und voller Elan in den Alltag zu starten? Positive Denkmuster haben nicht nur eine Wirkung auf die private Zufriedenheit, sondern auch auf das Berufsleben. Wer positiv denkt, traut sich selbst mehr zu und geht offensiver mit Herausforderungen um. Optimismus ist nicht angeboren, doch jeder ist mit zuversichtlichen und aufbauenden Glaubenssätzen dazu in der Lage, sich selbst zu motivieren. 

Dazu ist etwas Übung erforderlich – am besten täglich – wie:

Die Größe des Vorhabens

Ein ganzer Berg voll Arbeit schüchtert ein. Stapeln sich die Akten auf dem Schreibtisch oder wächst die To-do-Liste kontinuierlich an, erzeugt das Druck. Ist kein Ende abzusehen, reagieren Menschen mit Angst und fühlen sich schnell überfordert. Durch Einteilung in kleine Etappen können große Aufgaben übersichtlich gegliedert werden und so einfacher zu bewältigen sein. Der Schwierigkeitsgrad bestimmt mit, wie motiviert sich Mitarbeiter an ein Projekt heranwagen und ob sie an sich und ihre Fähigkeiten glauben. 

Eine angemessene Herausforderung kann durchaus auf viele Menschen motivierend wirken. Wer eine schwierige Aufgabe erfolgreich meistert, wird mit einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit belohnt.

Gesundheit

Neben aufgabenspezifischen Faktoren hat auch die eigene Gesundheit einen Einfluss auf die Motivation. Emotionale und körperliche Einschränkungen wirken sich negativ auf die Leistungsfähigkeit aus. Bereits eine leichte Erkältung, eine familiäre Krise oder eine stressige Phase können Unlust auslösen. Glücklicherweise sind gesundheitliche Faktoren in der Regel temporär und lösen sich nach kurzer Zeit in Luft auf. 

Lesetipp: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Wie Sie Ihr seelisches Wohlbefinden im Job schützen. Jetzt lesen!

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Hindernisse für die Motivation im Job und ihre Bewältigung

Trotz gutem Willen zur Arbeit gelingt es nicht immer, die eigene Motivation zu stärken. Was tun Mitarbeiter, wenn es einfach nicht klappt mit der Eigenmotivation? Was hindert Sie daran, Ihre Aufgaben mit Elan und Zielstrebigkeit zu erledigen und gut gelaunt durch den Arbeitsalltag zu gehen? 

Machen Sie sich auf die Suche nach den Auslösern für Ihre berufliche Resignation: 

  • Fühlen Sie sich überfordert, haben Sie Stress auf der Arbeit oder sind unterfordert?
  • Sind Sie zufrieden mit den Arbeitsbedingungen und können Ihre Aufgaben gut priorisieren?
  • Machen Ihnen Ihre Aufgaben überwiegend Spaß?
  • Wie ist das Betriebsklima?
  • Sehen Sie einen Sinn in Ihrer Tätigkeit?

Fragen Sie sich, welche Veränderungen Ihre Motivation wiederbeleben würden. Gespräche mit Kollegen und dem Vorgesetzten, ein Austausch im Freundeskreis und ein kritischer Blick auf das Privatleben können mögliche Ursachen identifizieren. Sofern alle Anstrengungen keine Ergebnisse bringen, kann professionelle Unterstützung für Abhilfe sorgen. Der Besuch einer Beratungsstelle für Berufstätige fördert manchmal Verborgenes zutage.

Falls Sie unzufrieden mit Ihrer Arbeitsstelle sind, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, denn tatsächlich ist die Demotivation durch den Arbeitgeber ein häufiger Verursacher von Lustlosigkeit. Statt also viel Aufwand in die Motivationsschulung zu stecken, sollten sich Vorgesetzte mit den Möglichkeiten beschäftigen, wie sie die natürliche Motivation ihrer Mitarbeiter am Leben erhalten und für sich nutzen. Dazu gehören Offenheit für die Ideen ihres Teams, Respekt und Flexibilität, aber auch klar definierte Ziele. Denn wenn Mitarbeiter das Ziel kennen, arbeiten sie motivierter und eigenverantwortlich, teilen sich die einzelnen Schritte und Aufgaben selbstbestimmt ein. 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie häufige Fragen und Antworten zum Thema:

Man with hand under chin
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