Die Zeiten, in denen Arbeitnehmer größtenteils ein Leben lang nur einen einzigen Beruf in einer Firma ausübten, sind vorbei. Heute ist es durchaus üblich, im Lauf des Arbeitslebens einen Berufswechsel anzustreben. Der Einstieg in eine neue Branche stellt oftmals eine gewinnbringende Herausforderung dar. Durch den Branchenwechsel winken mehr Gehalt, bessere Aufstiegsmöglichkeiten und ein zufriedeneres Berufsleben. Natürlich gehört zu einem derartigen Schritt auch eine gute Portion Mut. Erfahren Sie hier, warum die Branche wechseln sich für Sie lohnen kann und wie Sie davon profitieren. 

Ein lohnender Schritt

Der Wechsel in eine andere Branche birgt mehrere Vorteile. Einer davon ist sicherlich die Aussicht auf ein höheres Gehalt. Daneben gibt es jedoch noch andere Punkte, die für einen Berufswechsel sprechen: 

  • Bessere persönliche Entfaltungsmöglichkeiten
    Ein beruflicher Wechsel bietet mitunter die Gelegenheit, sich selbst besser zu verwirklichen. In einem anderen Wirtschaftszweig besteht vielleicht ein besseres Branchenimage und die Aufgaben sind vielfältiger. 
  • Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen
    Das Arbeiten in einer anderen Branche ermöglicht Ihnen, Neues zu erlernen. Sie machen interessante Erfahrungen und sehen sich vor spannenden Herausforderungen. Das macht das Berufsleben weniger eintönig. 
  • Bessere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten
    Vielleicht haben Sie in Ihrem bisherigen Beruf keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten mehr. Das ist vor allem in Branchen der Fall, in denen es genügend Nachwuchs gibt. Häufig lässt sich das etwa in der Medienbranche beobachten. 
  • Mehr Sicherheit
    Ein Branchenwechsel bietet nicht nur das Potenzial, die persönliche finanzielle Sicherheit zu erhöhen. Wenn der eigene Wirtschaftssektor in eine Krise gerät, lohnt sich mitunter der frühzeitige Umstieg auf eine andere Branche. 
Mann steht an einer roten Ampel mit Smartphone in der Hand und lächelt
Mann steht an einer roten Ampel mit Smartphone in der Hand und lächelt

Ihre Bewerbung: andere Branche, andere Regeln

Ein Wechsel von einer Branche in die andere ist nicht immer ganz einfach. Die Ausgangslage gestaltet sich oftmals schwierig, da die meisten Unternehmen Mitarbeiter mit spezifischer Branchenerfahrung suchen. Wer aus einer anderen Wirtschaftssparte stammt, hat also geringere Aussichten auf den Job. Dennoch gibt es Methoden, um diesen Sprung zu schaffen.

Neutraler Job

Wer in einem branchenübergreifenden Job arbeitet, erfährt weniger Probleme mit dem Wechsel. Ein Beispiel dafür ist die IT-Branche. Hier ist es egal, ob man als IT-Fachkraft in der Automobilindustrie tätig ist oder in einem anderen Industriezweig. Zu solchen Tätigkeiten zählen auch das Marketing, das Finanzwesen, die Administration oder das Personalwesen. In diesen Bereichen setzen Wechsler ihr erworbenes Wissen problemlos in einer anderen Branche ein. 

Auch ein Wechsel in eine Branche mit ähnlichen Bedingungen geht unter Umständen ohne gravierende finanzielle Einschnitte vonstatten. Dafür ist ein gutes Netzwerk an Kontakten erforderlich. In diesem Fall nutzen Sie Ihre Beziehungen, um sich auf Empfehlung bei einem anderen Unternehmen in einem verwandten Wirtschaftsbereich zu bewerben. 

Branchenspezifisches Wissen

Anders sieht es hingegen oftmals in den Bereichen Vertrieb, Produktion oder Forschung und Entwicklung aus. Dort ist branchenspezifisches Fachwissen gefordert, welches nicht ohne Weiteres in eine andere Branche transferiert werden kann. Wer aus dieser Situation heraus den Geschäftszweig wechselt, muss im Grunde mit einem Neubeginn rechnen. Das ist mitunter mit Gehaltsabstrichen verbunden. 

Branchenwechsel: Bewerbung braucht spezielle Angaben

Wenn Sie einen Branchenwechsel in Erwägung ziehen, sollten Sie:

  • den Grund für den Wechsel erklären
    Zeigen Sie auf, warum Sie in die neue Branche einsteigen möchten. Der Grund für das Verlassen des bisherigen Wirtschaftszweiges hat dabei eine untergeordnete Bedeutung. Hier können Sie zum Beispiel anführen, dass die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten in der bisherigen Branche für Sie nicht ausreichend sind. Ansonsten stehen zukunftsrelevante Motivationen im Vordergrund, wie die Möglichkeit zum Sammeln neuer Erfahrungen oder die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln. Bei Auszubildenden, die nicht übernommen werden, liegt der Wechselgrund auf der Hand.
  • fehlende Branchenerfahrungen kompensieren
    Fokussieren Sich sich auf Ihre bisherigen Erfolge. Stellen Sie Ihre Erfolgserlebnisse in einem generalisierten Lebenslauf dar. Verfassen Sie den Lebenslauf also so, dass alle erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten möglichst branchenneutral beschrieben sind. Manche berufliche Meilensteine und gewonnene Erfahrungen erweisen sich in mehreren Branchen als wertvoll. Beispiele dafür sind gelungene Kostensenkungsmaßnahmen, die Steigerung der Kundenzufriedenheit oder die Senkung von Fehlerquoten. 
  • Offenheit für Fortbildung signalisieren
    Fehlen Ihnen bestimmte Skills? Zeigen Sie sich offen dafür, diese Lücken zu schließen. Recherchieren Sie beispielsweise vorab passende Weiterbildungsmaßnahmen und schlagen Sie die Teilnahme proaktiv vor. Fragen Sie, wie die Einarbeitung intern gehandhabt wird – und verweisen Sie auf Ihre Fähigkeit, sich rasch einarbeiten zu können. Indem Sie sich engagiert zeigen, beweisen Sie Ihr ernsthaftes Interesse an dem Job in der neuen Branche.
  • persönliche Flexibilität hervorheben
    Schließlich spielt noch die persönliche Flexibilität eine große Rolle. Um diese Eigenschaft unter Beweis zu stellen, ist der Lebenslauf das passende Instrument. Wer etwa studiert und gleichzeitig einen Nebenjob ausgeübt hat, beweist seine individuelle Anpassungsfähigkeit. Auch freiwillig übernommene und erfolgreich abgeschlossene Projekte im bisherigen Job sind ein guter Startpunkt für die neue Bewerbung. 

Alternativen zur Bewerbung auf Stellenaussschreibungen

Es gibt erfolgversprechende Alternativen:

  • Initiativbewerbung
    Eine Initiativbewerbung schafft einen klaren Vorteil: Sie hilft, versteckte Stellenangebote aufzudecken. Viele Unternehmen schreiben vakante Stellen nicht unbedingt öffentlich aus. Das gilt in erster Linie für Führungspositionen. 
  • Persönliche Kontakte
    Nutzen Sie persönliche Kontaktquellen, um vorab Einblicke in ein Unternehmen aus einer anderen Branche zu gewinnen. Dies ermöglicht eine gute Abwägung bei der Arbeitgeberwahl und erhöht mitunter Ihre Chancen, wenn Sie sich auf Empfehlung bewerben.
  • Personaldienstleister
    Haben Sie schon über die Unterstützung eines Personaldienstleisters nachgedacht für den Branchenwechsel? Jobs in allen Branchen haben Personaldienstleister wie Randstad. Wir begleiten Sie individuell auf Ihrem Weg in den neuen Traumjob. Erfahren Sie, welche Vorteile Zeitarbeit hat, wie die Vermittlung in eine Direktanstellung bei Kundenunternehmen funktioniert und finden Sie Ihren neuen Job in unserer Jobbörse.

Es ist von Vorteil, sich in mehreren verschiedenen Branchen zu bewerben. Das verbessert die Chancen auf einen neuen Job. Auch die Wahl eines artverwandten Wirtschaftssektors stellt sich oftmals als gewinnbringend heraus. Ferner bietet sich die Bewerbung bei Unternehmen unterschiedlicher Größe an. Das reicht von mittelständischen Unternehmen bis hin zu Konzernen. 

Nun wissen Sie, auf welche Arten sich ein Branchenwechsel in Angriff nehmen lässt. Bleiben Sie immer am Ball und üben Sie sich, wenn nötig, in Geduld. Nicht jede Bewerbung in eine andere Branche ist sofort von Erfolg gekrönt. Ein langer Atem, engagiert  und motiviert bleiben, zahlen sich am Ende aus. 

Lesetipp

Damit der Übergang vom alten zum neuen Job reibungslos abläuft, sollten Sie sowohl persönliche als auch rechtliche Angelegenheiten eingehend betrachten. Lesen Sie weiter und erhalten Sie außerdem Tipps, wie Sie als Quereinsteiger ohne Berufserfahrung erfolgreich sind.

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Wenn Sie sich um einen Jobwechsel bemühen, sollten Sie sogleich den weiteren Verlauf Ihrer Karriere im Blick haben. Dabei unterstützt Sie unser Karriereratgeber mit hilfreichen Artikeln.