Pendeln für die Arbeit ist eine oft zeitraubende Verpflichtung. Vor allem, wenn sich der Arbeitsplatz weit vom Wohnort entfernt befindet, stellt das Pendeln eine wahre Herausforderung dar. Dazu kommen oft noch schlechte Witterungsbedingungen und Pannen. Und natürlich können sich weite Anreisen zum Arbeitsplatz auch negativ auf das Klima auswirken. Welche Vor- und Nachteile hat das tägliche Zur-Arbeit-Pendeln und wie kann man die Pendelzeit sinnvoll nutzen? Diese Fragen werden im folgenden Artikel behandelt.

Pendeln: Vor- und Nachteile

„Ich pendle jeden Tag.“ Diese Aussage haben Sie sicherlich schon öfter gehört. Aber ab wann ist man Pendler? Laut Definition der Bundesagentur für Arbeit ist man Berufspendler, wenn der Wohnort nicht mit dem Arbeitsort identisch ist. Nicht jeder hat das Glück, einen Arbeitsplatz an seinem Wohnort zu haben. Viele Menschen müssen daher pendeln, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Vor allem in ländlichen Regionen sind Berufstätige oftmals dazu gezwungen, weit außerhalb ihres Heimatortes zu arbeiten. Was zumutbare Pendelzeiten sind, ist gesetzlich nicht klar geregelt. Dieses Hin- und Herfahren ist jedenfalls anstrengend, hat aber auch einige Vorteile. Entsprechend ist es ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl.

junger Mann mit Fahrrad auf einer Treppe zu einem Bahnsteig
junger Mann mit Fahrrad auf einer Treppe zu einem Bahnsteig

Vorteile

Zu den Vorteilen, welche das Pendeln zur Arbeit mit sich bringt, gehören:

  • Bessere Karriere- und Verdienstmöglichkeiten
    In ländlichen Gebieten ist es oft schwer, einen passenden Job zu finden. Dort finden sich weniger nahe gelegene Betriebe – und meistens sind das kleinere Unternehmen mit nur begrenzten Aufstiegsmöglichkeiten. Wer seine Arbeit jedoch in einer größeren Stadt antritt, kann mehr Kontakte knüpfen. Hier befinden sich Großbetriebe, die gute Karrierechancen und oftmals bessere Gehälter bieten.
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  • Steuerliche Begünstigungen
    Pendeln kostet Geld. Dafür gibt es steuerliche Begünstigungen. Hier ist vor allem die Pendlerpauschale erwähnenswert. Die Pendelkosten sind steuerlich absetzbar.
  • Volkswirtschaftliche Vorteile
    Pendler haben einen indirekten Einfluss auf die Mietkosten in großen Städten. Da sie nicht am Arbeitsort leben, brauchen sie dort keine eigene Wohnung. Das hat einen günstigen Effekt auf den dortigen Wohnungsmarkt und die Mietpreise. Nicht zuletzt tragen Pendler dazu bei, den ländlichen Raum zu bewahren. Würde jeder Pendler seinen Wohnsitz an den Arbeitsort verlegen, könnte sich das negativ auf ländliche Gebiete auswirken.

Nachteile

Trotz der genannten Vorteile hat das Pendeln zur Arbeit auch Nachteile. Dazu zählen:

  • Erhöhter Zeitaufwand
    Ist der Arbeitsweg länger, leiden viele Pendler unter Stress. Wer mit dem Auto fährt, gerät häufig in Staus oder muss das Fahrzeug in den frühen Morgenstunden für widrige Witterungsverhältnisse rüsten. Eine Hin- und Rückfahrt mit der Bahn kann ebenfalls belastend sein, falls der Zug Verspätung hat, ausfällt oder überfüllt ist.
  • Umweltbelastungen
    Vor allem Fahrten mit dem eigenen Pkw sind klimaschädlich – vorausgesetzt, man besitzt noch kein Elektrofahrzeug. Der CO2-Ausstoß durch den täglichen Verkehr trägt einen Großteil zum Klimawandel bei.
  • Körperliche und psychische Belastungen
    Stress und Zeitknappheit begünstigen Verhaltensweisen, die nicht gesundheitsfördernd sind. Das Pendeln für die Arbeit mit dem Auto oder dem ÖPNV ist körperlich und psychisch belastend, während jedoch das Pendeln mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.
  • Weniger Zeit für Familie und Freunde
    Für Menschen, die einen sehr weiten Weg zurücklegen, verlängert sich der Arbeitstag. Das bedeutet: weniger Zeit für die Familie und für das Pflegen sozialer Kontakte.

Pendelzeit sinnvoll nutzen

Personen, die mit der Bahn reisen, können die Fahrtzeit sinnvoll verwenden: Es ist möglich, bereits remote während der Reise wichtige Aufgaben zu erledigen, beispielsweise die Vorbereitung auf ein Meeting, das Studieren von Unterlagen und das Anfertigen von Notizen. Dadurch gewinnen Sie wertvolle Zeit für die eigentliche Arbeit im Unternehmen.

Um die Umwelt zu schonen, können Fahrgemeinschaften gebildet werden. Das ist dort möglich, wo mehrere Pendler wohnen und zum selben Zielort müssen. Durch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel leistet man auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

Tipps für Pendler

Es ist nicht unüblich, dass Pendeln Gesundheit beeinträchtigt, etwa durch den erhöhten Stressfaktor. Um beim Pendeln Stress zu vermeiden, helfen einige Ratschläge. Zunächst gilt natürlich: rechtzeitig aufstehen. So bleibt immer genug Zeit für die Körperpflege, das Ankleiden und ein ausgiebiges Frühstück. Das gibt Energie für den Start in den Tag. Eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zudem meistens weniger stressig, als selbst mit dem Auto zu fahren.

Pendeln für die Arbeit bedeutet oftmals langes Sitzen. Daher ist regelmäßiger Sport eine gute Abwechslung. Personen, die noch dazu am Arbeitsplatz sitzende Tätigkeiten ausüben, brauchen als Ausgleich besonders viel Bewegung. Befindet sich die Bushaltestelle oder der Bahnhof weiter vom eigenen Haus entfernt, können Sie diese Strecke mitunter auch laufen oder mit dem Fahrrad bewältigen. Außerdem stellen Betriebssport-Angebote des Arbeitgebers eine gute Möglichkeit dar, den Körper zu bewegen und soziale Kontakte mit Kollegen zu pflegen.

Pendeln und Gehalt

Da das Pendeln oftmals langwierig und kostenintensiv ist, schlägt sich das auch im Portemonnaie nieder. Manchmal gibt es die Möglichkeit, mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung zu treffen. Viele Arbeitgeber übernehmen die Kosten für das Pendeln oder bezuschussen sie. Allerdings sind diese Beträge für den Arbeitnehmer dann steuerlich nicht mehr absetzbar.

Fahrtzeit als Arbeitszeit

Eine gesetzliche Regelung, die für das Pendeln Arbeitszeit anrechnet oder die Fahrzeit als Arbeitszeit definiert, gibt es bis jetzt nicht. Hier sind die Individualabreden zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bzw. die betrieblichen Regelungen maßgeblich.

Pendelkosten berechnen

Das Pendelkosten-Berechnen, ist nicht immer einfach. Für öffentliche Verkehrsmittel braucht man ein Ticket, das durchaus einen Kostenfaktor darstellt. Die Fahrt mit dem Auto zur und von der Arbeit ist jedoch schwerer zu kalkulieren. Das hängt vom Typ des Autos und seines Verbrauchs ab, von der Länge der Fahrtstrecke sowie von eventuellen Mautgebühren.

Für die Berechnung der Pendlerpauschale spielen hingegen die kürzeste Wegstrecke zur Arbeit sowie die jährlichen Arbeitstage eine Rolle. Darüber hinaus werden auch Leistungen des Arbeitgebers oder Jobtickets mit einbezogen. Seit 2019 gibt es für Arbeitgeber die Möglichkeit, Fahrtkosten steuerbefreit für alle Mitarbeiter zu übernehmen. Die Pendlerpauschale wird dann aber um den Betrag des Fahrtkostenzuschusses gekürzt.

Pendlerpauschale: Erstattung berechnen

Finden Sie mit dem Pendlerpauschale-Rechner heraus, wie viel Steuern Sie aufgrund Ihres Arbeitsweges zurückbekommen können.

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Die Zukunft des Pendelns

Durch neue technologische Entwicklungen verändert sich auch das Pendeln für die Arbeit. Das Homeoffice macht die täglichen Fahrten zur Arbeitsstelle nicht mehr notwendig. Ferner gibt es häufig die Möglichkeit zur Remote-Zusammenarbeit. Videokonferenzen und Videotelefonie ersetzen so manches Meeting vor Ort. Dazu kommen noch flexiblere Arbeitsmodelle. Jobsharing, Teilzeitbeschäftigungen oder andere atypische Beschäftigungsverhältnisse. All dies kann dazu führen, dass man nicht mehr jeden Tag pendeln muss.

In diesem Beitrag haben Sie erfahren, dass Pendeln Vor- und Nachteile mit sich bringen. Auf dessen Grundlage können Sie nun selbst abwägen, ob sich in Ihrem Fall Pendeln für die Arbeit auszahlt.

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