Mehr Produktivität im Arbeitsumfeld
Das Smartphone hier, der Laptop dort, der Kollege nebenan: In einem ablenkungsanfälligen Umfeld ist produktives Arbeiten manchmal kaum möglich. Gleichzeitig rückt der dieser Faktor in der modernen Arbeitswelt zunehmend in den Fokus – neben anderen wie „Effizienz“, „Leistung“ und „beruflicher Erfolg“. Mitarbeiter und Unternehmen ergreifen verschiedene Maßnahmen, um eine Produktivitätssteigerung zu erzielen. Die Erkenntnisse der Arbeitspsychologie helfen dabei, herauszufinden, wie Menschen produktiv arbeiten können. Doch nicht alle Methoden eignen sich für jede Person oder Arbeitsumgebung. Daher ist es für Arbeitnehmer sowie Führungskräfte wichtig, die passenden Maßnahmen zu finden. Erfahren Sie im Folgenden unter anderem, was produktives Arbeiten ausmacht, welche Methoden es gibt und wie Sie sich im Home-Office und im Büro produktiv organisieren.
Produktives Arbeiten
Produktivität beschreibt das Verhältnis zwischen Input und Output. Produktiv arbeitet, wer mit geringem Aufwand (z. B. mit wenig Zeiteinsatz) ein erwünschtes Ergebnis erzielt. Das ist nicht nur für einzelne Mitarbeiter, sondern auch für Unternehmen von großer Bedeutung, denn es führt zu einer effizienteren Arbeitsweise, einer verbesserten Arbeitsleistung und letztendlich zu einem besseren Gesamtergebnis.
Die beiden Begriffe „Produktivität“ und „Effizienz“ werden immer wieder synonym verwendet. Allerdings beziehen sie sich auf zwei grundverschiedene Aspekte der Arbeit. Bei der Produktivität geht es um das Verhältnis zwischen den eingesetzten Ressourcen und der erzielten Leistung (Input und Output). Effizienz wiederum bezieht sich auf den Gebrauch der passenden Ressourcen wie Zeit, Geld und Arbeitsmitteln, um konkrete Arbeitsziele zu erreichen. Demzufolge ist eine hohe Effizienz die Voraussetzung für ein hohes Maß an Produktivität.
Beispiel: Ein Tischler verschraubt zwei Teile miteinander. Er nutzt dafür einen Schraubenzieher und schafft in einer Stunde 30 Verbindungen. Sein Kollege nutzt für dieselbe Aufgabe einen Akku-Schrauber und schafft in einer Stunde 80 Verbindungen. Der zweite Tischler arbeitet effizienter, denn er nutzt ein Werkzeug, das passender für die Tätigkeit geeignet ist. Damit arbeitet er auch produktiver, da er mit weniger Zeiteinsatz (Input) mehr verschraubte Teile (Output) produziert.
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Wovon hängt produktives Arbeiten ab?
Warum einzelne Mitarbeiter produktiv arbeiten und andere nicht, hat nicht ausschließlich mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Die folgenden Aspekte spielen eine zentrale Rolle:
- Zeitmanagement
- Selbstmanagement
- Organisationskompetenz
- Konzentration
- (Eigen-)Motivation
- Prioritätensetzung
- Ablenkungspotenzial
- Psychische und physische Verfassung
- Arbeitsumgebung
- Ausstattung
- Effizienz der Abläufe und Prozesse
- Planung
- Know-how und persönliche Fähigkeiten
- Zuverlässigkeit der Team-Mitglieder
Ein nicht unwesentlicher Teil dieser Faktoren bezieht sich auf die äußeren Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur, andere stehen wiederum mit der eigenen Person im Zusammenhang. Wer die eigene Produktivität steigern möchte, setzt bei sich selbst an. Die Frage „Wie werde ich produktiver?“ steht in engem Zusammenhang mit Fragen wie „Wie bleibe ich bei der Arbeit motiviert?“ oder „Wie schaffe ich es, Prioritäten zu setzen?“.
Lesetipp: Job Crafting für produktiveres Arbeiten – gestalten Sie Ihren Tätigkeitsbereich nach Ihren Bedürfnissen
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Energiemanagement
Der Begriff „Energiemanagement“ stammt aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich. Er beschreibt eine Methode, die es ermöglicht, die eigene Energie zur Bewältigung von Aufgaben und Zielen effektiv zu nutzen.
Das bedeutet, sich bewusst zu machen, dass man nur eine begrenzte Menge an körperlicher, emotionaler sowie mentaler Energie besitzt und darauf zu achten, wie man diese Energie einsetzt. Dabei geht es darum, unnötige Energieverschwendung zu vermeiden. Einzelpersonen können dadurch dauerhaft produktiver arbeiten.
Durchdachtes Energiemanagement hilft dabei, den Arbeitstag gut zu planen und Prioritäten zu setzen. Durch eine sinnvolle Einteilung von Arbeitsphasen und Pausen lassen sich Überforderung und Ermüdung gezielt verhindern. So bleiben die erforderliche Motivation und Konzentration über einen längeren Zeitraum hinweg erhalten.
Das Pausen-Paradox
Der allgemeine Glaube besagt, dass mehr Arbeitszeit gleichbedeutend mit mehr Leistung ist. Hierbei handelt es sich allerdings um einen weit verbreiteten Irrglauben. Das sogenannte Pausen-Paradoxon beruht auf der Beobachtung, dass kurze Pausen während längerer Arbeitsperioden die Produktivität, Belastbarkeit und Konzentration verbessern können.
Auf den ersten Blick mag dies paradox erscheinen. Jedoch gibt es einige wissenschaftliche Hinweise darüber, dass diese Annahme der Wahrheit entspricht. Als Beispiel lässt sich etwa eine Untersuchung der Universität von Hiroshima aus dem Jahr 2014 anführen. Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass die Produktivität steigt, wenn Mitarbeiter nach 52 Minuten konzentrierter Arbeit eine Pause von 17 Minuten einlegen.
Die Erklärung des Paradoxons erscheint simpel: Durch Pausen wird die Konzentration erneuert, der Geist erfrischt und die Motivation gestärkt. Bei der Rückkehr zur Arbeit ist ein produktiveres Arbeiten somit leichter möglich. Folglich ist es überaus wichtig, bei der Arbeit kurze Pausen einzulegen.
Aber Achtung: Zu lange Pausenzeiten führen zu einer Unterbrechung des Workflows. Manchmal kommt es dann sogar dazu, dass die Motivation komplett verloren geht. Umso entscheidender ist es, ein gesundes individuelles Maß zu finden, um Konzentration und Energie so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
Lesetipp
Pause machen am Arbeitsplatz ist wichtig, um den ganzen Tag produktiv zu bleiben. Lesen Sie, wie eine gute Pausengestaltung funktioniert.
mehr erfahrenProduktivitätskiller
Als Produktivitätskiller bezeichnet man sämtliche äußere Einflüsse, die negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, Effizienz und Output haben können. Im Regelfall gibt es bei den meisten Menschen bestimmte Arten von Störquellen, die den eigenen Workflow behindern. Dazu gehören beispielsweise das eigene Smartphone, unproduktive Meetings oder private Browsertabs, die am Laptop im Hintergrund geöffnet sind.
Der größte Produktivitätskiller ist Multitasking. Aus neurologischen Gründen ist es uns Menschen nicht möglich, mehreren Aufgaben gleichzeitig hundertprozentige Aufmerksamkeit zu schenken. Deshalb können die wenigsten Menschen produktiv arbeiten, während sie in sozialen Netzwerken Bilder kommentieren oder wichtige Telefonate führen. Wer sich nicht auf eine Aufgabe fokussieren kann, wird eine qualitativ schlechtere Performance erbringen. Es ist daher essenziell, alle Produktivitätskiller zu kennen und im Vorhinein auszuschalten.
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Smartphone
Smartphones sind aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig zählen sie insbesondere aufgrund der hohen Ablenkungsanfälligkeit zu den größten Produktivitätskillern. Oft befinden sich Handys aufgrund eingehender Anrufe, Push-Nachrichten und Social-Media-Meldung quasi dauerhaft im Vibrationsmodus. Die Konzentration auf die eigentliche Arbeit wird dadurch erheblich beeinträchtigt und mit ihr auch produktives Arbeiten.
Die Experten für Arbeitsmedizin der Hans Böckler Stiftung weisen ferner darauf hin, dass Smartphones heutzutage einen nicht zu vernachlässigenden Stressfaktor darstellen. Das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, kann zu regelmäßigen Schlafstörungen und im schlimmsten Fall zu Depressionen und zum Burnout führen. Dies wiederum hat negative Auswirkungen auf die Produktivität der betroffenen Arbeitnehmer.
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Social Media
Großes Ablenkungspotenzial birgt darüber hinaus der Bereich der sozialen Medien. Die meisten Menschen nutzen Social-Media-Plattformen. Beispielsweise waren rund 47 Millionen Deutsche laut Blog2Social im Jahr 2022 aktive Facebook-User. Hinzu kommen Instagram, LinkedIn, XING, Pinterest, Twitter, TikTok und so weiter.
Ständige Benachrichtigungen sowie die Reizüberflutung durch Bilder, Videos und Textmeldungen führen dazu, dass Mitarbeiter sich kaum auf die Arbeit konzentrieren können. Dabei verschwenden die Menschen beim Stöbern und Scrollen auf Social-Media-Plattformen viel Zeit, die sie eigentlich produktiv nutzen könnten. Zugleich sinkt zumeist die Motivation.
Es empfiehlt sich daher, den Zugang zu Social Media während der Arbeitszeit zu beschränken. Nur bei einer klaren Trennung von Privat- und Arbeitsleben ist eine gesunde Work-Life-Balance möglich. Diese ist wiederum eine Grundvoraussetzung für produktives Arbeiten. Schalten Sie Ihre Social-Media-Kanäle während der Arbeitszeit also stumm und deaktivieren Sie entsprechende Apps auf Ihrem Smartphone.
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Meetings
Generell ist der gegenseitige Austausch zwischen allen Teammitgliedern oder Projekt-Beteiligten in Form von Meetings selbstverständlich förderlich. Negative Auswirkungen entstehen, wenn das Meeting
- zu lange dauert und somit die Konzentration beeinträchtigt ist,
- nicht gut vorbereitet wurde,
- keine klare Agenda aufweist,
- zu viele Teilnehmer hat und nicht alle zu Wort kommen,
- keine klare Führung hat.
Daher gilt es, beim Abhalten von Meetings einige Regeln zu berücksichtigen. Produktiver wird ein Meeting mit einer klaren Agenda, eindeutigen Zielen sowie einer begrenzten Dauer. Eine gründliche Vorbereitung und Planung ist unabdingbar. Mehr Tipps für erfolgreiche Meetings erhalten Sie im Beitrag „Effektive Meetings veranstalten“.
Tipps erhalten -
Telefonate
Insbesondere aufgrund ihrer Unberechenbarkeit beeinträchtigen Telefonate die Konzentration massiv. Das Smartphone oder Diensttelefon kann schließlich zu jeder Zeit klingeln und zu einer plötzlichen und unerwarteten Unterbrechung der Arbeit führen.
Um diese Störungen zu reduzieren, lohnt es sich, feste Zeiten für Anrufe einzuplanen und gegebenenfalls einkommende Anrufe zu blockieren, falls Sie die Möglichkeit dazu haben. So ist es während der Arbeitszeit wesentlich, Prioritäten für Anrufe zu setzen. Überlegen Sie, ob ein Anruf wichtig genug ist, um den aktuellen Arbeitsfortschritt zu unterbrechen. In vielen Fällen ist es sinnvoll, nicht direkt zu antworten oder zurückzurufen. Führen Sie das Telefonat lieber zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe und mit voller Aufmerksamkeit.
Nicht nur die oben genannten Faktoren sind Produktivitätskiller. Lästereien am Arbeitsplatz, also das Schlechtreden über Abwesende, lenken ab und wirken sich insgesamt negativ auf das produktive Arbeiten aus. Lesen Sie jetzt, wann das Maß überschritten ist und was Sie dagegen tun können.
mehr erfahrenMethoden für produktiveres Arbeiten
Spätestens seit dem Beginn der Industrialisierung versuchen Experten, effektive Methoden zur Produktivitätssteigerung zu entwickeln. Insbesondere in den letzten Jahren sind zahlreiche Ratgeber zu dieser Thematik erschienen. Und auch die Nachfrage nach konkreten „Formeln“ wächst stetig.
Wenn Sie persönlich produktiver arbeiten möchten, sollten Sie zum Beispiel die folgenden Tipps und Methoden berücksichtigen:
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Aufgaben mit dem nächsten Schritt beenden
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Lassen Sie keine Aufgaben liegen und erledigen Sie diese, sofern möglich, immer mit dem nächsten Schritt. Wenn Sie beispielsweise einen Bericht schreiben müssen und mit einem Absatz fertig sind, so beginnen Sie bereits den nächsten Absatz, ehe Sie in die Pause gehen oder den Arbeitstag beenden. So bearbeiten Sie sämtliche Aufgaben effizienter und werden insgesamt produktiver.
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Schlechte Gewohnheiten erschweren
Die meisten Menschen haben negative Angewohnheiten, die bei der Arbeit zu echten Produktivitätskillern werden. Sie können diese allerdings steuern, indem Sie Ihre Arbeitsumgebung entsprechend verändern. Schalten Sie die Benachrichtigungen auf Ihrem Smartphone aus und setzen Sie sich konkrete Zeitlimits für bestimmte Aktivitäten. Sie können außerdem Kollegen um Hilfe bitten oder Tools und Apps nutzen, die fokussiertes und produktives Arbeiten unterstützen.
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Den nächsten Tag bereits am Vortag planen
Wer vorher weiß, was ihn erwartet, kann produktiv in den neuen Arbeitstag starten. Deshalb lohnt es sich, den kommenden Tag schon am Vorabend durchzuplanen. Überlegen Sie sich, um welche Uhrzeit Ihre Arbeitsleistung am besten ist. Reservieren Sie diese Zeiträume für diejenigen Aufgaben, die Ihnen besonders viel Energie abverlangen.
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Erfüllende Tätigkeiten finden
Finden Sie Wege, um mehr von den Arbeiten zu tun, die Ihnen Spaß machen: Sprechen Sie mit Ihren Vorgesetzten und Kollegen. Möglicherweise sind andere Teammitglieder froh, wenn Sie sich dazu bereit erklären, bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Sollte es in Ihrer aktuellen Position kaum Tätigkeiten geben, die Ihnen Freude bereiten, ziehen Sie einen Jobwechsel in Erwägung. Wenn Ihnen Ihr Beruf keinen Spaß macht, werden Sie darin auch nicht produktiv arbeiten können.
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Checkliste abhaken
Mit einer Checkliste behalten Sie den Überblick über alle Aufgaben, die Sie zu erledigen haben. Das Abhaken trägt zum produktiveren Arbeiten bei, da Sie so den Fortschritt der Arbeit verfolgen, Prioritäten setzen und Ablenkungen vermeiden. Zudem erhöht es die eigene Motivation, wenn Sie sehen, was Sie alles bereits geschafft haben. Insbesondere bei Tätigkeiten, bei denen man den Arbeitsforschritt nicht direkt sieht (im Gegensatz zu handwerklichen Jobs, bei denen man das Arbeitsergebnis direkt erkennt), ist diese Methode dafür hilfreich.
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Feste Uhrzeiten für E-Mail-Checks
E-Mails gehören mitunter zu den größten Produktivitätskillern. Mit dem Smartphone lassen sich diese schließlich rund um die Uhr von überall aus bequem beantworten. Doch wer ständig Mails lesen und schreiben muss, kommt nicht dazu, sich auf wesentliche Aufgaben zu konzentrieren. Darum empfiehlt es sich, feste Zeiten zur aktiven Beantwortung von E-Mails einzuplanen und das Postfach ansonsten auszuschalten. Es gibt keine festgelegte Regel, wie oft man E-Mails abrufen sollte. Je nach Art der Arbeit, der Arbeitsbelastung und persönlichen Vorlieben empfiehlt es sich beispielsweise, sie jeweils morgens, nach der Mittagspause und abends vor Dienstschluss abzurufen.
Insgesamt hilfreich ist die Anwendung der Zero-Inbox-Methode.
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Maximal 3 große To-dos
Machen Sie eine realistische Planung. Um den Fokus zu fördern und Überforderung zu vermeiden, sollten Sie sich auf eine überschaubare Anzahl von größeren Aufgaben pro Tag beschränken. So setzen Sie all Ihre Energieressourcen effektiv ein und erledigen alle Aufgaben in der erforderlichen Qualität. Im Gegensatz dazu können zu viele Aufgaben auf einmal zu Ablenkung und Stress führen. Planen Sie auch immer Pufferzeiten für Unvorhergesehenes ein, das aber dringend erledigt werden muss.
Die überwiegende Mehrheit der Maßnahmen zum produktiveren Arbeiten zielt darauf ab, die Planung der Arbeit effizient zu organisieren. Die anfallenden Aufgaben sollen auf möglichst sinnvolle Weise auf die zur Verfügung stehende Zeit aufgeteilt werden. Hierfür ist es mitunter auch erforderlich, anderen Grenzen zu setzen und Nein zu sagen – auch wenn es Unbehagen bereitet.
Wer im Beruf gelassen ist, reduziert Stress und arbeitet produktiver. Doch wie kann das funktionieren? Jetzt Tipps für mehr innere Ruhe und gefassteres Arbeiten erhalten!
weiterlesenInbox-Zero-Methode
Wer im Büro arbeitet, kennt sie nur zu gut: die tägliche Flut an E-Mails. In zahlreichen Berufen nimmt die elektronische Kommunikation viel Aufmerksamkeit und Arbeitszeit in Anspruch.
Allzu oft wandert der Blick ins überquellende Postfach. Nicht nur neue, sondern auch bereits gelesene Mails werden erneut kurz überflogen. Neu ankommende E-Mails poppen dank Mail-Benachrichtigung im Minutentakt rechts am Bildschirmrand auf und reißen uns fortlaufend aus der Konzentration. Kein Wunder, dass die Arbeitsleistung sinkt und Sie in Zeitdruck und Stress geraten.
Inbox Zero schafft Abhilfe
Durch konsequentes Bearbeiten und Verschieben von E-Mails soll der Posteingang stets leer sein. Unter anderem verhindert dies, dass Sie bei vielen eingehenden E-Mails etwas übersehen und Nachrichten mehrfach unnötig lesen.
Beim E-Mail-Check ist weniger ist mehr. Wie oft gehen Sie zu Ihrem Briefkasten? Ein- bis zweimal am Tag oder alle zwei Minuten? Halten Sie es mit dem Abrufen Ihrer E-Mails genauso. Schalten Sie die Mail-Benachrichtigung ab und checken Sie Ihren Posteingang nur sporadisch – je nach Notwendigkeit einmal die Stunde oder auch nur zweimal täglich. Die restliche Zeit arbeiten Sie konzentriert ohne ständige Ablenkung.
Inbox-Zero-System
Hilfreich bei Inbox Zero ist es, z. B. folgende vier Ordner anzulegen:
- Zu bearbeitende E-Mails
- Antwort erwartet
- Delegierte E-Mails
- Archivierte E-Mails
Stellen Sie sich bei neuen E-Mails folgende Fragen:
- Ist diese E-Mail für mich von Bedeutung?
- Wenn ja, welche Reaktion/Handlung wird von mir erwartet?
- Was bedeutet dies für den Umgang mit der E-Mail?
Auf Basis dieser Fragen entscheiden Sie, ob Sie die E-Mail sofort löschen oder weiterbearbeiten.
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1. E-Mails löschen
Viele der eintreffenden E-Mails sind für Sie schlicht irrelevant. Werbemails, wenig relevante Newsletter, Rundmails ohne Bezug zu Ihren Projekten. Diese E-Mails sollten Sie konsequent löschen.
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2. E-Mails delegieren
Sind Sie tatsächlich der richtige Adressat und können Sie die E-Mail adäquat beantworten bzw. die notwendigen Handlungen einleiten? Falls nicht, überlegen Sie, wer der richtige Ansprechpartner im Unternehmen ist und leiten Sie die Anfrage an diesen weiter.
Sofern Sie in den Vorgang grundsätzlich involviert sind (z. B. als Projektverantwortlicher), verschieben Sie die E-Mail anschließend in den Ordner „Delegierte E-Mails“. Prüfen Sie zu einem späteren Zeitpunkt, ob alles erledigt wurde. Wenn sich die Sache für sie erledigt hat, löschen Sie die E-Mail oder archivieren Sie sie.
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3. E-Mails direkt bearbeiten
Wenn die Beantwortung bzw. Bearbeitung einer E-Mail weniger als zwei Minuten in Anspruch nimmt, kümmern Sie sich direkt darum. Anschließend ist die Sache erledigt, die E-Mail wandert entsprechend ins Archiv, in den „Antwort erwartet“-Ordner oder in den Papierkorb.
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4. Bearbeitung verschieben
Die letzte Kategorie von E-Mails sind Anfragen, die Sie zwar betreffen und die Sie persönlich bearbeiten müssen, die aber mehr Zeit in Anspruch nehmen. Planen Sie für die Bearbeitung dieser E-Mails feste Zeiten ein, z. B. indem Sie sich eine Aufgabe in Ihrem Kalender anlegen und verschieben Sie sie in den Ordner „Zu bearbeitende E-Mails“.
Produktivität im Home-Office
Bei der Arbeit im Home-Office sehen sich Arbeitnehmer oft mit speziellen Problemen konfrontiert. Dazu gehören insbesondere die fehlende Trennung zwischen dem Arbeits- und Privatbereich sowie Ablenkungen durch Familienmitglieder. Vor allem für Eltern oder Arbeitnehmer mit anderen Betreuungspflichten sind Home-Office und Produktivität oft kaum miteinander zu vereinbaren. Abgesehen davon eignen sich viele Wohnungen schlichtweg nicht als Arbeitsplatz. Aufgrund fehlender Ausrüstung, mangelnder Ressourcen oder schlechter Rahmenbedingungen ist produktives Arbeiten im Home-Office dann nicht möglich.
Deshalb benötigen Sie einen klar definierten Arbeitsbereich. Vermeiden Sie es, auf dem Sofa oder im Bett zu arbeiten. So ist auch für die Familienmitglieder klar, dass Sie arbeiten, wenn Sie dort sitzen. Schaffen Sie eine Arbeitsumgebung und -atmosphäre, in der Sie sich wohlfühlen. Eine Veränderung der Lichtverhältnisse kann ebenso hilfreich sein wie beispielsweise das Erstellen einer Soundtrack-Playlist für Ihre Home-Office-Tätigkeit.
Manche Menschen brauchen zudem die regelmäßige soziale Interaktion mit Kollegen und anderen Personen. Ihnen schlägt die lange Arbeit im Home-Office häufig aufs Gemüt. Die Folge sind zumeist mangelnde Motivation und Disziplin, wodurch auch die Produktivität im Home-Office auf der Strecke bleibt.
Hier kann es helfen, zum Arbeiten in sogenannte Coworking Spaces zu gehen. Coworking Spaces sind Arbeitsbereiche, die von Remote Workern, Freelancern oder digitalen Nomaden genutzt werden können. Es handelt sich dabei um voll ausgestattete Arbeitsplätze mit Besprechungsräumen, WLAN-Zugang, Druckern und Kaffeeküchen. Dort können Sie auch neue Menschen kennenlernen und haben persönlichen Austausch.
Lesetipp: Weitere Tipps für mehr Produktivität im Homeoffice erhalten!
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
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Was ist Produktivität einfach erklärt?
Der Begriff „Produktivität“ bezieht sich auf das Verhältnis zwischen dem erbrachten Aufwand (Input) zum erzielten Ergebnis (Output). Produktiv arbeiten bedeutet demnach, dass Aufgaben oder Projekte möglichst effizient abgeschlossen werden. Das Ziel ist hierbei, ohne Qualitätseinbußen so viel wie möglich mit wenig Einsatz von Ressourcen zu erreichen. Eine Steigerung der Produktivität erzielt man, indem man Aufgaben priorisiert, Zeitlimits setzt und Ablenkungen vermeidet. Regelmäßige Pausen leisten ebenfalls einen Beitrag zur Produktivitätssteigerung.
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Wie kann man produktiver arbeiten?
Am besten legen Sie zunächst Ihre Ziele und Prioritäten fest. Definieren Sie, was Sie in welchem Zeitraum erreichen möchten. To-do-Listen und Planer helfen Ihnen bei der Organisation Ihres Zeit- und Aufgabenmanagements. Darüber hinaus sollten jegliche Formen von Ablenkungen beseitigt werden. Vergessen Sie nicht, immer wieder Pausen einzulegen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie über längere Zeiträume hinweg konzentriert arbeiten können. Regelmäßiges Reflektieren über die eigene Arbeitsweise hilft dabei, die eigene Produktivität zu erhöhen. Überlegen Sie, welche schlechten Angewohnheiten Ihre Produktivität bei der Arbeit bremsen und was Sie dagegen tun können. Beobachten Sie sich selbst aufmerksam bei der Arbeit und fragen Sie bei Kollegen nach. Finden Sie heraus, um welche Uhrzeiten Sie besonders produktiv arbeiten können. Versuchen Sie, diese Zeiträume in Zukunft für die wichtigsten Aufgaben zu nutzen.
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Wie lange kann man produktiv arbeiten?
Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die maximale Dauer, während der Menschen produktiv arbeiten können, variiert je nach Person, Tagesverfassung und Aufgabe. Grundsätzlich sind die meisten Menschen dazu in der Lage, 90 Minuten lang produktiv zu arbeiten. Danach sollten Sie zumindest eine kurze Pause einplanen. Einer Studie der Universität von Hiroshima zufolge steigt die Produktivität, wenn Mitarbeiter nach 52 Minuten konzentrierter Arbeit eine Pause von 17 Minuten einlegen.
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Wie kann ich produktiv arbeiten?
Wer produktiv werden möchte, sollte die eigenen Produktivitätskiller und potenzielle Ablenkungen kennen und eliminieren. So kann man beispielsweise das Handy in die Schublade legen und Benachrichtigungen abstellen, die Social-Media-Nutzung ausschließlich auf die Abendstunden beschränken oder E-Mails nur dreimal täglich zu bestimmten Zeiten beantworten. Eine realistische Planung sowie ein produktiver Arbeitsplatz, an dem die Arbeit Spaß macht, spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Um produktiv arbeiten zu können, sollte man mit den eigenen körperlichen und psychischen Ressourcen sinnvoll haushalten. Ein gesunder Lebensstil und viele Pausen während der Arbeit sorgen für ein Mehr an Produktivität.
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