Automatisierung, die Verschlankung von Prozessen und Effizienzgewinne – die vermeintlichen Vorteile von Künstlicher Intelligenz (KI) können schnell zum Nachteil für Arbeitnehmende werden, wenn sie durch KI-Systeme ihre Daseinsberechtigung verlieren. Ist KI Chance oder Bedrohung für Arbeitnehmende? Dafür hat Randstad 91,5 Millionen Stellenanzeigen weltweit im Zeitraum von Januar 2024 bis Mai 2025 ausgewertet.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick (nach Anzahl der Stellen):

  • 0 – 2 Jahre Berufserfahrung: - 30 % Stellenanzeigen
  • 3 – 5 Jahre Berufserfahrung: - 14 % Stellenanzeigen
  • 6 – 9 Jahre Berufserfahrung: - 4 % Stellenanzeigen
  • 10+ Jahre Berufserfahrung: - 4 % Stellenanzeigen

Angebot an Stellen für Berufseinsteiger bricht stark ein

In den Sektoren Tech und Finanzen ist diese Entwicklung besonders dramatisch. So gibt es laut den Studienergebnissen am Ende des Vergleichszeitraums zum Beispiel 32 % weniger Junior-Stellen für Softwareentwickler und Softwareingenieure, und 42 % weniger für Finanzanalysten. Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Maschinenbau-Ingenieuren (- 42 %) sowie Logistikern und Lieferkettenspezialisten (- 36 %) mit wenig Vorerfahrung ging im Untersuchungszeitraum ebenfalls stark zurück.

Randstad Infografik „Immer weniger Einstiegsjobs durch KI“
Randstad Infografik „Immer weniger Einstiegsjobs durch KI“

„Das Potenzial für Automatisierung durch KI ist in vielen Branchen enorm – und Unternehmen weltweit machen offenbar reichlich Gebrauch davon, insbesondere bei Stellen, die klassisch von Absolventen oder Auszubildenden besetzt werden. Und diese globale Entwicklung macht sich auch in Deutschland allmählich spürbar, wie wir in Befragungen unter Arbeitnehmenden sehen“, sagt Susanne Wißfeld, Geschäftsführerin Business Innovations & Concepts bei Randstad Deutschland.

Jeder Dritte macht sich Sorgen um Job – bei KI ist Weitsicht gefragt

43 % aller Beschäftigten in Deutschland machen sich Sorgen um die Auswirkungen von KI auf den eigenen Job, und fast die Hälfte (49 %) der Gen Z, wie eine parallel durchgeführte Befragung im Rahmen der Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt” unter Arbeitnehmenden zeigt. Dieser Wert spiegelt einen Anstieg von 12 % im Vergleich zu den Ergebnissen der Randstad Studie „Understanding Talent Scarcity: AI & Equity” aus 2024 wider – für die Gen Z sogar einen Anstieg von 14 %. Die Angst vor KI als „Jobkiller“ nimmt demnach stark zu.

„Unternehmen hierzulande sollten bedenken: Eine Investition in Berufsanfänger ist auch eine Investition in die eigene Zukunftsfähigkeit“, fügt Susanne Wißfeld hinzu. „Die Arbeitnehmenden, die heute in Einstiegsstellen in Unternehmen durchstarten, sind die Seniors und Führungskräfte von morgen. Wer Arbeitskräfte langfristig an sich bindet, verringert den Rekrutierungsaufwand, schafft Beständigkeit in den Abteilungen und stärkt die eigene Arbeitgebermarke – und hebt sich von der Konkurrenz ab.

 

Über den Randstad Report „Understanding talent scarcity: Equity & AI”

Die Studie „Understanding Talent Scarcity: AI & Equity” von Randstad befasst sich mit Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz, in besonderem Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI). Grundlage der Studie ist eine Befragung unter mehr als 12.000 Arbeitnehmenden in 15 Märkten, darunter 800 in Deutschland  (davon 200 Menschen mit Behinderung), ergänzt durch die sekundäre Auswertung von mehr als drei Millionen Jobprofilen weltweit im Zeitraum von September 2023 bis September 2024. Für die Durchführung der Umfrage hat Randstad mit Evalueserve, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen, zusammengearbeitet.

 

Über die Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt”

Die Studie hat die Ansichten und Perspektiven von Arbeitnehmenden in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika untersucht. Sie basiert auf Befragungen, die zwischen dem 30. Juni und dem 14. Juli 2025 mit 11.250 Teilnehmenden in 15 Ländern durchgeführt wurden. In Deutschland sind 500 Arbeitnehmende der Gen Z und 250 weitere Arbeitnehmende anderer Alterskohorten befragt worden. Für die Umfrage arbeitete Randstad mit Evalueserve zusammen, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen. Jetzt mehr über die Studie erfahren und Report downloaden!

Zur Person
Susanne Wißfeld
Susanne Wißfeld

Susanne Wißfeld

Geschäftsführerin Business Area North East + Business Innovations & Concepts

Susanne Wißfeld sammelte nach dem Abschluss ihres Biologiestudiums Vertriebserfahrung im pharmazeutischen Außendienst. Ihre Laufbahn bei Randstad begann sie 1999 als Vertriebsdisponentin in Köln. Ab 2005 verantwortete sie als Distriktmanagerin den Distrikt Rhein-Mitte, bevor sie ab 2008 als Regionaldirektorin für die Regionen Mitte und Nord-West zuständig war. 2011 trat Susanne Wißfeld in die Geschäftsführung ein und verantwortete über zehn Jahre die Business Area South West, bevor sie im September 2022 den Bereich Business Innovations & Concepts übernahm. In dieser Funktion verantwortet sie die Entwicklung und das Vorantreiben von Innovationen für den deutschen Markt sowie die Umsetzung zentraler Konzepte. Seit Dezember 2024 ist sie zusätzlich für die Business Area North East zuständig.