Black Friday und Weihnachten stehen vor der Tür – und (temporäre) Arbeitskräfte werden in der Logistik intensiv gesucht, um die saisonale Nachfrage zu bedienen. Eine globale Untersuchung von Randstad zeigt: Offene Stellenangebote für Festanstellungen im Logistiksektor sind im Jahresvergleich (2024/2025) insgesamt stark gestiegen – um 16 %. Gleichzeitig geben 3 von 4 Logistikunternehmen (76 %) an, mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert zu sein, der über die Weihnachtszeit hinausgeht.

Randstad Infografik „Logistikbranche: Fachkräftemangel trifft KI“
Randstad Infografik „Logistikbranche: Fachkräftemangel trifft KI“

Weniger Arbeitskräfte treffen auf KI-Transformation 

Zu diesem Arbeitskräftemangel gesellt sich eine grundlegende Veränderung in der Branche, die durch KI angetrieben wird. Laut den Ergebnissen der Untersuchung werden sich voraussichtlich mehr als die Hälfte (60 %) aller Berufsbilder in der Logistik durch KI und Automatisierung verändern. „KI krempelt die Arbeit in der Branche um – doch Beschäftigte haben vor dem Hintergrund eines chronischen Fachkräftemangels wenig von KI zu befürchten“, erklärt Susanne Wißfeld, Geschäftsführerin Business Innovations & Concepts bei Randstad Deutschland. „Vielmehr kommt es in diesem Umfeld darauf an, sich Fähigkeiten im Umgang mit KI anzueignen. Denn die digitale Transformation und Automatisierung kommen schneller voran als die Weiterqualifizierung der Arbeitskräfte.“

Luft nach oben diesbezüglich gibt es reichlich: Weltweit haben laut der Randstad Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt” lediglich 28 % der Arbeitskräfte aller Altersklassen in der Logistik im vergangenen Jahr eine Weiterbildung zu KI erhalten. „Der intensivere Einsatz von KI und Automatisierung führt dazu, dass Logistik-Berufe sich verändern: Statt reiner manueller Arbeit werden sie mehr die Überwachung und Steuerung von KI- und Robotersystemen beinhalten. Diese neue Arbeitsweise erfordert etwa Fähigkeiten wie Dateninterpretation und technisches Fehlermanagement“, ergänzt Susanne Wißfeld.

In Deutschland gibt es mehr Nachholbedarf 

Hierzulande erhalten Beschäftigte in der Logistik allerdings noch weniger Weiterbildung als ihre Kollegen weltweit: Nur 23 % berichten davon, eine Weiterbildungsmaßnahme zu KI in den letzten zwölf Monaten absolviert zu haben. „Im hiesigen Logistiksektor gibt es noch ordentlichen Nachholbedarf in Sachen Qualifizierung. Mehr Weiterbildung wird umso dringender, da fehlende Arbeitskräfte den intensiveren Einsatz von KI und Automatisierung immer unvermeidbarer machen. Das sind zwei Trends, die sich gegenseitig verstärken“, so Susanne Wißfeld.

Und: Ein Viertel (25 %) der befragten Arbeitnehmenden in der Logistik in Deutschland haben bereits ihre Stellen aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten verlassen. „Diesen Verlust an Arbeitskräften können sich die wenigsten Logistikunternehmen leisten. Wettbewerbsfähigkeit – auch auf dem internationalen Parkett – bedeutet für sie in Zukunft also auch: Mitarbeiterbindung durch Weiterbildung. Jene Logistikunternehmen, die sich das Thema heute auf die Fahne schreiben, werden sich langfristig in einer deutlich stärkeren Position gegenüber der Konkurrenz befinden“.

 

Über die Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt”

Die Studie hat die Ansichten und Perspektiven von Arbeitnehmenden in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika untersucht. Sie basiert auf Befragungen, die zwischen dem 30. Juni und dem 14. Juli 2025 mit 11.250 Teilnehmenden in 15 Ländern durchgeführt wurden. In Deutschland sind 500 Arbeitnehmende der Gen Z und 250 weitere Arbeitnehmende anderer Alterskohorten befragt worden. Für die Umfrage arbeitete Randstad mit Evalueserve zusammen, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen. Jetzt mehr über die Studie erfahren und Report downloaden!

Zur Person
Susanne Wißfeld
Susanne Wißfeld

Susanne Wißfeld

Geschäftsführerin Business Area North East + Business Innovations & Concepts

Susanne Wißfeld sammelte nach dem Abschluss ihres Biologiestudiums Vertriebserfahrung im pharmazeutischen Außendienst. Ihre Laufbahn bei Randstad begann sie 1999 als Vertriebsdisponentin in Köln. Ab 2005 verantwortete sie als Distriktmanagerin den Distrikt Rhein-Mitte, bevor sie ab 2008 als Regionaldirektorin für die Regionen Mitte und Nord-West zuständig war. 2011 trat Susanne Wißfeld in die Geschäftsführung ein und verantwortete über zehn Jahre die Business Area South West, bevor sie im September 2022 den Bereich Business Innovations & Concepts übernahm. In dieser Funktion verantwortet sie die Entwicklung und das Vorantreiben von Innovationen für den deutschen Markt sowie die Umsetzung zentraler Konzepte. Seit Dezember 2024 ist sie zusätzlich für die Business Area North East zuständig.