Künstliche Intelligenz (KI) findet immer stärker Einzug in die Finanzbranche. Besonders wertvoll erweist sich KI bei der Auswertung und Analyse großer Datenmengen – aber geht dadurch Arbeit für Berufseinsteiger verloren? Um diese Frage zu beantworten, hat Randstad weltweit 4,2 Millionen Stellenanzeigen im Finanzsektor im Zeitraum von Januar 2024 bis Mai 2025 ausgewertet.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick (nach Anzahl der Stellen):
- 0 – 2 Jahre Berufserfahrung: - 25 % Stellenanzeigen
- 3 – 5 Jahre Berufserfahrung: - 9 % Stellenanzeigen
- 6 – 9 Jahre Berufserfahrung: + 6 % Stellenanzeigen
- 10+ Jahre Berufserfahrung: + 6 % Stellenanzeigen
Stark verringertes Angebot für Einstiegsstellen im Finanzwesen
Je nach Rolle sind die Stellenangebote für Berufseinsteiger in der Branche noch stärker eingebrochen: Im Vergleichszeitraum wurden 42 % weniger offene Positionen für Finanzanalysten und sogar 63 % weniger für Datenerfasser verzeichnet. Die Nachfrage nach Arbeitnehmenden bzw. Junioren in den Bereichen Wirtschaftsprüfung (- 46 %) und Buchhaltung (- 34 %) ging ebenfalls stark zurück. Nur Underwriter – Mitarbeitende, die sich mit der Bewertung von Risiken beschäftigen – wurden in Einstiegsrollen am Ende des Studienzeitraums stärker gesucht als zu Beginn.
„Die Finanzbranche befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation, die nicht nur Dienstleistungen verändert – auch das Arbeiten wird immer digitaler. Dadurch eröffnen sich Chancen für Standardisierung und Automatisierung, insbesondere mit KI. Aber das spüren auch jene, die gerade erst in den Beruf einsteigen wollen“, sagt Robert Bhuiyan, CEO Randstad Professional Deutschland. „Investitionen in KI, die Menschen ersetzen, mögen auf kurze Sicht einen geschäftlichen Gewinn bringen, langfristig könnten sie den Unternehmen aber ihre Erfolgsgrundlage entziehen.“
Arbeitgeber hierzulande investieren in Weiterbildung
Die Studie hat sich mit dem weltweiten Status Quo befasst, langfristig wird sich die Entwicklung allerdings auch in Deutschland bemerkbar machen. Die gute Nachricht: Arbeitgeber im deutschen Finanzsektor investieren in die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeitenden, wie das Randstad Arbeitsbarometer 2025 zeigt: Mehr als zwei Drittel (69 %) der befragten Arbeitnehmer im Finanzsektor fühlen sich hierbei gut unterstützt. 78 % fühlen sich ebenfalls bereit, die neuesten Technologien – inklusive KI – für ihre Arbeit zu verwenden.
„Weiterbildung ist nicht nur wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit als Unternehmen, sondern auch für die Mitarbeiterbindung. Aber auch die Einsteiger:innen dürfen nicht vernachlässigt werden“, fügt Robert Bhuiyan hinzu. „Denn wir sollten uns vor Augen führen, welche Aufgaben die KI nicht übernehmen kann – wie etwa die Führung von Menschen. Und Arbeitnehmende, die heute in Finanzunternehmen in Junior-Positionen durchstarten, sind perspektivisch die Seniors und Führungskräfte. Wer heute aus Kostengründen auf sie verzichtet, könnte morgen ohne Führungspersonal dastehen.“
Über die Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt”
Die Studie hat die Ansichten und Perspektiven von Arbeitnehmenden in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika untersucht. Sie basiert auf Befragungen, die zwischen dem 30. Juni und dem 14. Juli 2025 mit 11.250 Teilnehmenden in 15 Ländern durchgeführt wurden. In Deutschland sind 500 Arbeitnehmende der Gen Z und 250 weitere Arbeitnehmende anderer Alterskohorten befragt worden. Für die Umfrage arbeitete Randstad mit Evalueserve zusammen, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen. Jetzt mehr über die Studie erfahren und Report downloaden!
Über das Randstad Arbeitsbarometer
Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt inzwischen 35 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal jährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Verschiedene Pulse Surveys in ausgewählten Ländern ergänzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 67 Jahren durchgeführt, erwerbstätig oder Einzelunternehmer sind, oder arbeitslos, aber eine künftige Beschäftigung anstreben. Die Mindeststichprobengröße beträgt 500 Interviews pro Land. Jetzt mehr über das Randstad Arbeitsbarometer erfahren!
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