Welche Beschäftigungsformen üben Arbeitnehmende in Deutschland zumeist aus? Aktuell arbeiten die Deutschen mehrheitlich in Vollzeit – doch ihre Präferenzen und Wunschvorstellungen weichen von der eigenen (Berufs-)Realität deutlich ab. Das zeigt die aktuelle Randstad Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt“, für die auch Arbeitnehmer älterer Generationen befragt wurden.
Geringere Vollzeitquote – aber mehr Selbstständigkeit und Nebenjobs
51 % der Gen Z, 63 % der Millennials, 61 % der Gen X und 46 % der Baby Boomer sind hierzulande in Vollzeit beschäftigt – im Schnitt 55 % aller befragten Arbeitnehmer. Nach eigener Vorstellung würden allerdings nur noch 29 % in einer Vollzeitstelle arbeiten. Selbstständigkeit sowie Vollzeitstellen mit einer Nebenbeschäftigung sind beliebte Alternativen: Heute arbeiten nach eigenen Angaben jeweils 5 % und 3 % aller Arbeitnehmenden in einem solchen Arbeitsverhältnis. Im Idealfall würden aber 15 % ihre Vollzeitstelle mit einer zusätzlichen Nebenbeschäftigung ergänzen, 14 % wären gerne selbstständig. Gleichzeitig sinkt die Präferenz für Teilzeit: Während heute 25 % in Teilzeit arbeiten, würden sich in einer idealen (Arbeits-)Welt lediglich 16 % der Befragten für dieses Modell entscheiden.
„Die Ergebnisse spiegeln den Wunsch nach mehr Flexibilität unter Arbeitnehmenden wider. Hier geht es nicht nur um flexible Arbeitszeiten oder Arbeitsorte – sondern darum, das eigene Berufsleben selbstbestimmter zu gestalten“, erklärt Robert Bhuiyan, Geschäftsführer von Randstad Professional in Deutschland. „Einige sind sogar bereit, in Zukunft noch mehr zu arbeiten. Die aktuelle Wirtschaftslage ist sicher Teil der Erklärung für diesen Wunsch, aber auch der Ehrgeiz und Motivation der Beschäftigten in Deutschland sollte nicht unterschätzt werden.“
Vor allem die Jüngeren wollen mehr Selbstbestimmung
Selbstständigkeit und auch Vollzeitstellen mit einem Nebenjob gelten besonders in der Gen Z als Idealvorstellung. 7 % der Gen Z sind heute selbstständig, aber 16 % wären es gerne. Und während nur 4 % neben ihrer Vollzeitstelle zusätzlich geringfügig beschäftigt sind, würden 18 % dies im Idealfall tun. „Selbstständige arbeiten nicht selten mehr als 40 Stunden in der Woche. Das Bild einer vermeintlich bequemen Gen Z, die wenig Lust auf Leistung hat, entspricht also nicht der Realität“, ergänzt Robert Bhuiyan.
„Dass sich so wenige für die Selbständigkeit entscheiden – über alle Alterskategorien hinweg – spricht auch für die suboptimalen Rahmenbedingungen, die dringend verbessert werden müssen. Mehr selbstständig tätige Arbeitnehmende könnten der Wirtschaft insgesamt zugutekommen, da Unternehmen von ihnen flexibler Leistungen einkaufen können, zum Beispiel auf Projektbasis. Dies wird im Zuge der digitalen Transformation für viele Betriebe essentiell", so Robert Bhuiyan.