Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt – doch wie gut sind junge Talente auf diesen Wandel vorbereitet? Laut der aktuellen Randstad Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt“ gibt es im Hinblick auf Qualifizierungsangebote zu KI deutliche Unterschiede weltweit – in Deutschland insbesondere ist das Angebot an Weiterbildung noch stark ausbaufähig.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • Nur 38 % der weiblichen Gen-Z-Beschäftigten in Deutschland haben im letzten Jahr eine KI-Weiterbildung erhalten, und 41 % der Männer. Männer und Frauen in Deutschland liegen somit fast gleichauf.
  • In vielen Ländern erhalten deutlich mehr Männer Zugang zu KI-Trainings – z. B. in Argentinien (47 % Männer vs. 28 % Frauen), den USA (44 % vs. 35 %) und in Frankreich (49 % vs. 37 %).
  • Das Angebot an KI-bezogener Weiterbildung ist in einigen Ländern viel größer als hierzulande: z. B. in Indien (59 % für Frauen, 66 % für Männer) oder Spanien (53 % für Männer, 47 % für Frauen).
Randstad Infografik „Gen Z: KI-Training im internationalen Vergleich“
Randstad Infografik „Gen Z: KI-Training im internationalen Vergleich“

Gleichbehandlung ein gutes Zeichen – es braucht aber mehr Tempo 

Die Ergebnisse für Deutschland sind ein positives Indiz für den gleichberechtigten Zugang zu Weiterbildung. Im vergangenen Jahr hatte die Randstad Studie „Understanding Talent Scarcity: AI & Equity“ noch gezeigt, dass 36 % aller männlichen Beschäftigten bereits KI-Schulungen erhalten haben, aber nur 28 % der Frauen. „Dass junge Männer und Frauen in Deutschland beim Zugang zu KI-Weiterbildungen fast gleichauf sind, ist ein gutes Zeichen – aber es ist kein Grund für Zufriedenheit“, betont Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland. 

„Unsere jüngste Erhebung zeigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei Weiterbildungsangeboten für Gen Z-Arbeitnehmende nur im Mittelfeld liegt. In Ländern wie Indien oder Spanien wird gezielter in die Entwicklung junger Talente investiert. Wenn die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben will, muss der Zugang zu digitalen Qualifikationen deutlich verbessert werden – nicht nur für die Gen Z“, ergänzt Verena Menne.

Digitale Bildung hängt oft vom Tätigkeitsfeld ab

Der Zugang zu KI-Weiterbildung ist nicht nur eine Frage des Geschlechts, sondern auch des Berufsprofils. Gen Z-Beschäftigte im sogenannten White-Collar-Bereich erhalten deutlich häufiger entsprechende Trainings als Blue- oder Grey-Collar-Arbeitnehmende. In Deutschland haben laut der Ergebnisse der Studie 52 % der White-Collar-Gen-Z-Beschäftigten im vergangenen Jahr eine KI-Weiterbildung erhalten, aber nur 36 % bei den Grey- & Blue-Collar-Beschäftigten.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in vielen anderen Ländern – mit teils noch größeren Unterschieden. „Diese Schieflage ist ein strukturelles Problem“, so Verena Menne. „Gerade Mitarbeitende in operativen Bereichen sind häufig direkt von KI-gestützten Tools und Automatisierung betroffen – erhalten aber seltener die Chance, sich darauf vorzubereiten. Das ist eine verpasste Chance für Unternehmen, Beschäftigte aktiv in den Wandel einzubeziehen und sich dadurch ebenfalls zukunftsfähig aufzustellen.“

 

Über die Studie „Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt”

Die Studie hat die Ansichten und Perspektiven von Arbeitnehmenden in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika untersucht. Sie basiert auf Befragungen, die zwischen dem 30. Juni und dem 14. Juli 2025 mit 11.250 Teilnehmenden in 15 Ländern durchgeführt wurden. In Deutschland sind 500 Arbeitnehmende der Gen Z und 250 weitere Arbeitnehmende anderer Alterskohorten befragt worden. Für die Umfrage arbeitete Randstad mit Evalueserve zusammen, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen. Jetzt mehr über die Studie erfahren und Report downloaden!

 

Über den Randstad Report „Understanding talent scarcity: Equity & AI”

Die Studie „Understanding Talent Scarcity: AI & Equity” von Randstad befasst sich mit Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz, in besonderem Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI). Grundlage der Studie ist eine Befragung unter mehr als 12.000 Arbeitnehmenden in 15 Märkten, darunter 800 in Deutschland  (davon 200 Menschen mit Behinderung), ergänzt durch die sekundäre Auswertung von mehr als drei Millionen Jobprofilen weltweit im Zeitraum von September 2023 bis September 2024. Für die Durchführung der Umfrage hat Randstad mit Evalueserve, einem globalen Forschungs- und Analyseunternehmen, zusammengearbeitet.

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Zur Person
Verena Menne, HR Group Director der Randstad Gruppe Deutschland
Verena Menne, HR Group Director der Randstad Gruppe Deutschland

Verena Menne

Director Group HR der Randstad Gruppe Deuschland

Verena Menne leitet seit Dezember 2022 als Director Group HR den Personalbereich der Randstad Gruppe Deutschland. In ihrer Funktion trägt sie die Gesamtverantwortung für die operative und strategische Ausrichtung des Personalbereichs der Gruppe. Seit 2011 ist die diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin in unterschiedlichen Rollen bei Randstad aktiv. Zuletzt war sie als Human Resources Manager Operations tätig für Randstad Enterprise Group, Randstad Outsourcing, Randstad Sourceright GmbH und Tempo-Team Deutschland.