Erfreuliche Neuigkeiten für Arbeitnehmer: Die Löhne sollen in 2022 steigen – und das um durchschnittlich 4,7 %. Davon geht die Mehrheit (78 %) der Personalverantwortlichen für ihre Belegschaft aus, so die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2021. Die höchsten Gehaltssteigerungen gibt es in Kleinbetrieben, der Dienstleistungsbranche und für ungelernte Beschäftigte. „Der Fachkräftemangel entwickelt sich mehr und mehr zum Arbeitskräftemangel – und laut den Befragungsergebnissen wirkt sich das deutlich auf die Gehälter aus“, sagt Hans Christian Bauer, Director Social Affairs bei Randstad Deutschland & Director der Randstad Akademie.

Randstad Infografik: "Voraussichtliche Veränderung der Löhne 2022"
Randstad Infografik: "Voraussichtliche Veränderung der Löhne 2022"

Höchste Gehaltssteigerung in Kleinbetrieben und im Dienstleistungsbereich

Der Branchenvergleich zeigt, dass der Lohnanstieg im Dienstleistungssektor voraussichtlich am höchsten ausfällt (5,8 %). Industrie- und Handelsbetriebe erwarten Lohnsteigerungen um 3,9 % bzw. 4,0 %. Branchenübergreifend signalisieren vor allem mittlere und große Unternehmen Bereitschaft, die Gehälter zu steigern. Dabei erweisen sich Kleinbetriebe am großzügigsten. So liegen die prognostizierten Gehaltserhöhungen bei Kleinbetrieben mit 6 % fast doppelt so hoch wie bei größeren und Großunternehmen (3,3 % bzw. 2,9 %). 

„Die Gehaltsanpassung hat sich schon in der Vergangenheit als gutes Mittel erwiesen, um Arbeitskräfte für sich zu gewinnen und an sich zu binden“, sagt Hans Christian Bauer. So zeigt auch die aktuelle New Work Befragung von Randstad und MenteFactum, dass materieller Wohlstand für 85­­­­ % der Erwerbstätigen ein bedeutendes Leitmotiv in ihrem Leben ist. „Der Blick auf die Betriebe und Branchen mit den höchsten Gehaltssteigerungen lässt zudem darauf schließen, welche Arbeitgeber durch mögliche Abwanderungen von Arbeitskräften oder Probleme beim Recruiting die größten Folgen für den Unternehmenserfolg in 2022 erwarten.“ 

Ungelernte Beschäftigte als größte Profiteure 

Zu den größten Profiteuren der Gehaltssteigerungen gehören ungelernte Arbeitskräfte. Die Mehrheit der Personalverantwortlichen geht bei dieser Gruppe von einer Lohnsteigerung um 4,9 % aus. Damit liegt sie vor den Führungskräften (4,7 %) und vor den Fachkräften ohne Leitungsfunktion (4,6 %). Auffällig ist, dass gerade Unternehmen in der Dienstleistungsbranche und im Handel ihren ungelernten Beschäftigten eine höhere Gehaltssteigerung zukommen lassen wollen. „Neben dem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel ist ein wichtiger Grund für diese Entwicklung über alle Branchen hinweg vor allem der durch die Mindestlohnkommission bereits festgelegte Anstieg des Mindestlohns in zwei Stufen auf 10,45 EUR in 2022“, erklärt Hans Christian Bauer.

 

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt mehr als 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die bisherigen Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen finden Sie auf unserer Webseite. Jetzt Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen ansehen.

Über die Randstad-MenteFactum-Arbeitnehmer:innenbefragung

Im Jahr 2021 hat das Meinungsforschungsinstitut MenteFactum die Randstad-MenteFactum-Arbeitnehmer:innenbefragung im Auftrag von Randstad durchgeführt. 1.059 Beschäftigte ab einem Alter von 16 Jahren wurden zum Thema „Zukunft der Arbeit“ befragt.

Die Ergebnisse der Befragung sind in die New Work Trendreport-Serie von Randstad eingebettet.

Zur Person
Hans Christian Bauer
Hans Christian Bauer

Hans Christian Bauer

Director Social Affairs bei Randstad Deutschland & Director der Randstad Akademie

Hans Christian Bauer ist Director Social Affairs bei Randstad Deutschland und Director der Randstad Akademie. Seine Karriere bei Randstad begann der Jurist im Jahr 2000. Er ist zudem Mitglied im UnternehmensForum, einem Fachforum der Wirtschaft zur Förderung der Inklusion schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben, sowie der Tarifkommission und des Arbeitskreises Recht des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister.